Informationen über Vielfalt der Bauberufe aus erster Hand – Ausbildungszentrum der Bauindustrie in Kerpen und Willy-Brandt-Gesamtschule vereinbaren KURS-Lernpartnerschaft

KERPEN. Die Wirtschaft in die Schulen zu bringen und die Schulen in die Wirtschaft, das ist Ziel des Projektes „Kooperation Unternehmen der Region und Schule“ (KURS). Dies ist auch das Ziel des Ausbildungszentrums Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW e.V. in Kerpen (ABZ) und der Willy-Brandt-Gesamtschule in Kerpen, die am 11. Dezember 2008 mit der Besiegelung einer Kooperationsvereinbarung das Startsignal für eine auf Dauer angelegte Zusammenarbeit gegeben haben. Fotos: Jan Mörsch und René Krupp, beide Klasse 6a, Foto-AG.

Im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung ist das ABZ Kerpen sozusagen „Lehrbaustelle“ für die klassischen Bauhauptberufe Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer, Zimmerer, Kanalbauer, Rohrleitungsbauer, Straßenbauer. Weiterhin bietet das ABZ Kerpen – neben zahlreichen Weiterbildungslehrgängen – den „Dualen Studiengang Bauingenieurwesen“ in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Köln und der Universität Wuppertal an. Dieser Studiengang verbindet eine praktische Ausbildung in einem Bauhauptberuf mit einem Studium und offeriert den Absolventen hervorragende Berufsaussichten. Aufgrund des vielfältigen Angebotes bietet das ABZ Kerpen somit Berufsmöglichkeiten sowohl für Jugendliche mit Hauptschul- oder Realschulabschluss als auch mit Fachhochschulreife oder Abitur.

„Die Lernpartnerschaft mit der Bauindustrie spricht alle unsere Schüler an. Als Gesamtschule haben wir sowohl Schulabgänger mit dem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 wie auch Abiturienten. Mit Unterstützung unseres Partners erhalten die Jugendlichen eine näher an der Praxis ausgerichtete Berufswahlvorbereitung und werden mit den Anforderungen der Arbeitswelt vertraut gemacht“, erklärte Schulleiter Jörg Dammertz. „Die in der Bauindustrie praktizierte Stufenausbildung ermöglicht es unseren Schulabsolventen eine auf ihren Kenntnisstand zugeschnittene Ausbildung aufzunehmen und sich dann im Laufe der Jahre weiterzuqualifizieren. Das ist eine große Chance“, meinte der Schulleiter.
 
Auch das Ausbildungszentrum der Bauindustrie profitiert von der Kooperation. „Wir möchten den Schülerinnen und Schülern zeigen, dass die Bauindustrie eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. Vielen Schülern ist nur der Beruf des Zimmermanns oder des Maurers bekannt. Aber auch Berufe wie Rohrleitungsbauer, Tiefbaufacharbeiter gehören zu den Bauberufen. Die Schülerinnen und Schüler haben häufig eine falsche Vorstellung von den Berufsbildern. Wir ermöglichen ihnen daher gern einen Blick in den Berufsalltag mit zielgerichteten Programmen“, so Dipl.-Ing. Ulrich Goos, Leiter des Ausbildungszentrums.

Die Zusammenarbeit sieht neben berufspraktischen Erkundungen auch Schnupperpraktika von eintägiger bis mehrwöchiger Dauer vor.  Auszubildende übernehmen die Patenschaft für die Schülerpraktikanten und ermöglichen ihnen unter der Leitung der Ausbildungsmeister Einblicke in die praktische Ausbildung. Die Schüler können selbst aktiv mitarbeiten und haben stets Ansprechpartner vor Ort. Darüber hinaus beteiligt sich das ABZ bei der Ausbildungsbörse am Tag der offenen Tür der Schule sowie mit Angeboten am „Girls’ Day“.

Außer den Partnern waren die Leitende Regierungsschuldirektorin Christel Schlott, die Leiterin der Zweigstelle Rhein-Erft der IHK Köln, Saskia Niemann, Mitglieder der Elternvertretung, Schülervertreterinnen und -vertreter sowie Lehrerinnen und Lehrer geladen.

„KURS ist inzwischen ein Erfolgsmodell für die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft“, erklärte Saskia Niemann, Leiterin der Zweigstelle Rhein-Erft der Industrie- und Handelskammer zu Köln.

Fotos: Jan Mörsch und René Krupp, beide Klasse 6a, Foto-AG der Willy-Brandt-Gesamtschule