Wie kommt ein Schulheft von der Fabrik in den Laden?

HENNEF. Dies erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Schule in der Geisbach bei ihrer Betriebserkundung der Wenco-West GmbH & Co. KG. Die Jugendlichen verfolgten den Weg der Ware vom Wareneingang bis zum –ausgang und lernten so viel Wissenswertes über den Betrieb und den Beruf der Fachkraft für Lagerlogistik kennen.

Diese Betriebserkundung ist Teil der Kooperationsvereinbarung, die die Schule in der Geisbach und die Wenco-West GmbH & Co. KG am 6. April 2011 feierlich unterzeichnet haben. „Unser Unternehmen arbeitet schon lange mit der Schule in der Geisbach zusammen. Darum waren wir sofort von der Idee angetan, eine KURS-Lernpartnerschaft zu vereinbaren. Unsere Erfahrungen mit der Schule sowie mit den Schülerinnen und Schülern waren sehr hilfreich bei der Planung unserer gemeinsamen Projekte““, erklärt Personalleiter Jens Möller. Ursula Hagen, Schulleiterin der Schule in der Geisbach ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit einem Betrieb ermöglicht uns eine differenzierte, auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmte Förderung. Hier bietet Wenco ein breites Übungsfeld. Wir haben u.a. ein begleitetes Praktikum geplant, bei dem das Unternehmen und die Schule für den Schüler einen Übungsplan erstellen. Ein Schwerpunkt liegt häufig innerhalb der persönlichen Kompetenzen im Training der Kommunikation. Den Praktikanten fällt es oft schwer, die für den Beruf angemessene Sprache zu wählen.“ Während des Praktikums wird dem Praktikanten ein Pate für die allgemeinen täglichen Abläufe an die Seite gestellt, sichert Jens Möller zu.

Nach Auffassung von Schulamtsdirektor Michael Blöß bieten Unternehmen als außerschulische Lernorte sehr gute Handlungsfelder für die Schülerinnen und Schüler: „Wie das Projekt des begleiteten Praktikums zeigt, können vor allem durch die Praxisorientierung Schülerinnen und Schüler ganz individuell gefördert werden. Die Kooperationspartner sind hier auf einem sehr guten Weg“. Dies bestätigt auch Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Bonn/Rhein-Sieg. „Die Jugendlichen erwerben Schlüsselqualifikationen, die ihre Chancen auf eine Berufsausbildung auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Darum ist eine frühe Begegnung der Jugendlichen mit der Arbeitswelt von enormer Bedeutung.“

So ließ es sich Landrat Frithjof Kühn nicht nehmen, an der Ratifizierungsfeier teilzunehmen. „Die Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen der Region ist ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, den Übergang zwischen Schule und Beruf zu gestalten. Für den Rhein-Sieg-Kreis ist dies ein Thema von herausgehobener Bedeutung. Wir haben deshalb in der Kreisverwaltung ein Regionales Bildungsbüro eingerichtet. Von dort werden Maßnahmen des Übergangsmanagements in der Region vorbereitet und koordiniert. Ein wichtiges Instrument beim Übergang in den Beruf stellt die Initiative KURS dar, daher begrüßen wir die Kooperationsvereinbarung, die heute unterzeichnet wird, sehr.“

Dem konnte sich Bürgermeister Klaus Pipke nur anschließen. „Die Schule in der Geisbach ist bereits die vierte Hennefer Schule, die eine KURS-Kooperation unterzeichnet. Letztlich dient solch eine Kooperation auch der Stadt Hennef als Standortfaktor. Die Ziele der Bildungsinitiative KURS unterstütze ich sehr. Den Lernpartnern wünsche ich viel Erfolg für ihre Zusammenarbeit.“