NÜMBRECHT. „Nein, nicht jeder bekommt einen Kredit“, erklärt Kreditsachbearbeiterin Lisa Althoff den sechs aufmerksam zuhörenden Jugendlichen der Sophie Scholl Realschule. Die Schülerinnen und Schüler sind in die Volksbank Oberberg eG gekommen, um sich über Kredite zu informieren.
„Man muss volljährig sein und über ein geregeltes Einkommen verfügen. Außerdem darf die SCHUFA keine negativen Einträge vorweisen“, erklärt sie. Dann wird am Beispiel für einen Autokredit erläutert, was der Kreditnehmer alles von sich preisgeben muss, bevor er das Geld für sein Traumauto auf das Konto überwiesen bekommt.
Sachbearbeiterin und Kunde rechnen dann genau aus, was vom verdienten Geld noch übrig bleibt, wenn alle möglichen Ausgaben abgezogen sind. Warum die Bank das denn so genau wissen wolle? Damit niemand einen Kredit aufnehme und in sein Unglück renne, weil er das Geld gar nicht zurückzahlen könne. Es gehöre zu den Aufgaben eines seriösen Beraters, mit dem Kunden einen realistischen Kredit zu vereinbaren. In diesem Fall kommt man zu dem Schluss, dass der Kreditnehmer 300 € pro Monat aufbringen kann. Der Computer berechnet, dass 29 Monatsraten nötig sind, um den Kredit über 8000 € zurückzuzahlen. „Was ist, wenn man einmal nicht bezahlen kann?“ , kommt die sehr ernst gemeinte Frage. „Dann sollte man mit uns sprechen“, meint Lisa Borrmann, die zweite Mitarbeiterin, die sich Zeit für die Jugendlichen genommen hat.
Den vier Jungen und zwei Mädchen rauchen die Köpfe, als sie nach 40 Minuten die Bank verlassen. Aber ihre Aufgabe ist noch nicht beendet. Sie waren hier, um sich sachkundig zu machen. In einer der nächsten SoWi-Stunden werden sie ihr Wissen an ihre Mitschüler weitergeben.