BIELSTEIN. Wenn Janine Hert, Mitarbeiterin der Volksbank Oberberg eG, mit Schülern der Realschule der Stadt Wiehl Werbetexte analysiert, dann ist das für sie keine lästige Pflicht. Ja, eigentlich habe sie Lehrerin werden wollen, aber dann landete sie bei der Volksbank. Eine einzige Bewerbung habe sie geschrieben, eigentlich nur, um das mal auszuprobieren, und dann kamen Test und Gespräch und schließlich der Ausbildungsvertrag. Nein, sie habe diesen Schritt nicht bereut. Umso mehr freue sie sich über Gelegenheiten, das auszuprobieren, was sie eigentlich zu ihrem Beruf machen wollte.
Im Rahmen der Lernpartnerschaft erklärt sie den jungen Leuten, wie man Bankkaufmann oder -frau wird und was einen im späteren Beruf erwartet. Mit den Schülern des Informatik-Kurses berechnet sie die Zinsen für einen Autokredit und weist auf die Risiken der Ver- und Überschuldung hin. Analyse von Werbetexten gehöre eigentlich nicht zum Kerngeschäft einer Bank, meinte der Leiter der Volksbank, aber wenn die Schule darum bitte und wenn die Mitarbeiterin das machen wolle, sei es ihm recht. Janine Hert ist es auch recht. Anhand einer PowerPoint-Präsentation schildert sie, wie Werbung sich verändert und wie man im Laufe der Zeit versucht hat, das Interesse der Kunden zu wecken und wachzuhalten. Dabei versteht sie es, die Schüler mit einzubinden. Doch, die Stunde sei interessant gewesen, betonen diese immer wieder. Man könne Frau Hert in ihren Ausführungen gut folgen und es sei mal etwas anderes, als wenn immer nur die Lehrerin vorne stehe.
Das ist ja ein Ziel einer KURS-Kooperation, Unterrichtsstoff einmal anders darzubieten. Wenn das, wie in diesem Falle, so schülergerecht und ansprechend geschieht, dann sind auch die Lehrkräfte froh über die Unterstützung. Da diese Tätigkeit Frau Hert offensichtlich auch Freude bereitet, haben wir hier eine typische Win-win-Situation.