Am 23. Juni 2003 wurde eine Kooperationsvereinbarung der BP Köln AG und der Hauptschule Holzheimer Weg auf den Weg gebracht im Rahmen von KURS – Initiative Kooperationsnetz Unternehmen der Region & Schulen (KURS) der Bezirksregierung Köln und der Industrie- und Handelskammern Köln, Bonn/Rhein-Sieg und Aachen. Gemeinsame Projekte zum „Standort Köln“, zu „Destillationsverfahren“ und zur „Kläranlage“ stehen auf dem Kooperationsprogramm, ergänzt durch Aktivitäten zu den Themen „Berufswahlvorbereitung“ und „Bewerbungstraining“. Durch Besuche von Experten aus dem Unternehmen in der Schule und aktive Teilnahme am Unterricht sowie Unterricht im Unternehmen soll die Qualität des Unterrichts verbessert werden. Darüber hinaus sollen die Schülerinnen und Schüler der Hauptschule im Kontakt zu dem benachbarten Unternehmen schon frühzeitig die Gelegenheit erhalten, eine realistische Vorstellung der Arbeitswelt zu entwickeln.
„Als weltweit größter Chemie-Standort der BP, der seit vielen Jahren im Stadtteil Worringen seinen festen Platz hat, wollen wir mit dieser Partnerschaft im Umfeld einen Beitrag zu einer praxisorientierteren Schulausbildung leisten, von dem sowohl die Schule als auch wir profitieren“, betonte Joachim Gebauer, Ausbilder bei der BP Köln. „Aber nicht nur das: Uns ist daran gelegen, Schülerinnen und Schüler für unser Unternehmen zu interessieren. Und vielleicht können wir auf diesem Weg den einen oder anderen Schüler als späteren Mitarbeiter für unseren Unternehmen gewinnen.“ Der stellvertretende Schulleiter Gerd-Peter Schmitz begrüßte den Start in eine systematische Kooperation mit dem Partnerunternehmen als ein neues Kapitel zur Öffnung von Schule. „Nachdem wir nun bereits seit 30 Jahre mit der BP Kontakte und Austausch pflegen, sehen wir nun auf der Plattform KURS die Möglichkeit durch eine systematische Lernpartnerschaft die Kooperation zu erweitern und zu vertiefen und unser Schulprofil durch die Zusammenarbeit mit dem namhaften Unternehmen der Petrochemie aufzuwerten. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.“ Neben dem grundsätzlichen Wunsch, dass durch die Kooperationsvereinbarung Lernwelten zukünftig lebendig und konkret wer-den und dass Zusammenarbeit langfristig gesichert und systemaisch betrieben werden kann, stehen auch ganz handfeste Planungen für gemeinsame Maßnahmen an, wie ein Ausschnitt aus dem Planungspapier zeigt: So werden sich Schüler im Fach Erdkunde/Wirtschaftslehre mit Standortfragen beschäftigen. Im Fach Physik werden sie unter der Anleitung von Experten im Unternehmen Destillationsverfahren erarbeiten, im Fach Biologie soll die unternehmenseigene Kläranlage besichtigt werden. Eine Veranstaltung zu den Anforderungen des Unternehmens an seine Mitarbeiter mit Informationen zum Einstellungstest in Mathematik sowie ein Training des Bewerbungsgesprächs haben bereits am Tag der Ratifizierung stattgefunden. In diesem Jahr ist noch eine Berufsfindungsveranstaltung für Schüler mit Azubis geplant sowie eine Informationsveranstaltung für die Lehrerinnen und Lehrer zu den Ausbildungsberufen des Partnerunternehmens: insgesamt ein vielfältiger Mix, der Schülern, Lehrern und auch dem Unternehmen zugute kommt. Die Vereinbarung wird im Rahmen der Initiative Kooperationsnetz Unternehmen der Region & Schulen (KURS) geschlossen, die seit dem 01. April 2003 offiziell unter Federführung der Bezirksregierung Köln betrieben wird. Bei der inhaltlichen Gestaltung und bei der Umsetzung von KURS im Regierungsbezirk Köln wird die Gemein-schaftsinitiative durch das Institut Unternehmen & Schule, einem Institut der Universität Düsseldorf unterstützt, das seit 1999 den Aufbau und die Vernetzung von Lernpartnerschaften im Köln-Aachen-Bonner Raum betreibt und seine Erfahrungen aus mehr als 120 Partnerschaften einbringt. Für das Institut Unternehmen & Schule, dass die Partner in im Anbahnungsprozess angeleitet hat und die Partnerschaft gemeinsam mit dem Schulamt Köln zukünftig begleiten wird, betonte Prof. Günter Vollmer: „Uns ist daran gelegen, Partnerschaften Schule Wirtschaft nachhaltig zu gestalten. Unsere langjährigen Arbeit mit Lernpartnern aus Schulen und Unternehmen hat gezeigt, dass es wichtig ist, einen „Kümmerer“ in der Schule wie im Unternehmen zu benennen, der die gemeinsamen Aktivitäten zu koordiniert und vorantreibt. Durch die neue Plattform KURS, die Kooperation mit den 12 Schulämtern des Regierungsbezirks Köln, sind wir nun in der Lage,flächendeckend alle Schulen mit benachbarten Unternehmen zu verbinden. Dies ist ein enormer Schritt nach vorn in der Entwicklung der Bildungslandschaft Köln.“ Für die IHK Köln wünschte Dezernent Lutz Klewert den Partnern viel Erfolg bei ihren gemeinsamen Aktivitäten und verwies auf die Notwendigkeit und Verpflichtung eines Engagement der Wirtschaft in Schulen: Es seien Hilfestellungen anzubieten, den Schritt in die Praxis zu schaffen und einen tieferen Einblick in das spätere Berufsleen und seine Anforderungen zu geben. Schulamtsdirektor Harald Grieser richtete in seinem Grußwort einen Appell an die Schule, dass die Entwicklung auch der Hauptschulen zunehmend zielorientierter ausgerichtet werden müsse. „Wo wollen wir hin? Und wie können wir dies mit unseren Kooperationspartnern erreichen“, seien die wegweisenden Fragestellungen.