HÜRTH. Schülerinnen und Schüler prüfen den verantwortungsvollen Umgang mit Fisch
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7, Fach Biologie, der Hürther Friedrich-Ebert-Realschule besuchten ihr Partnerunternehmen, die Kaufland-Filiale in Köln Marsdorf mit der Frage, „Was bedeutet verantwortlicher Umgang mit Fisch bei Kaufland?“
„Rotbarsch aus dem Sortiment gestrichen“, so lautet es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Herr Ropohl, Hausleiter bei Kaufland in Köln-Marsdorf erläuterte, dass gerade Rotbarsch bei den Kunden als Speisefisch äußerst beliebt sei. Gleichzeitig sei Rotbarsch aber sehr anfällig für Überfischung. Als typische Tiefseefische wachsen Rotbarsche nur langsam, werden sehr spät geschlechtsreif und bringen relativ wenig Jungtiere zur Welt. Heute sind wegen intensiver Fischerei fast alle weltweiten Rotbarsch-Bestände stark gefährdet bzw. in fraglichem Zustand. Aus diesem Grund habe Kaufland beschlossen, auf den Verkauf von Rotbarsch zu verzichten. Sollten die Schülerinnen und Schüler noch Rotbarsch im Tiefkühl- oder Feinkostbereich finden, so handele es sich dabei lediglich um Restbestände, die noch ausverkauft werden.
Nach einer kurzen Einführung sollten die Schülerinnen und Schüler prüfen, welche Hinweise sie dazu finden könnten, dass das Handelsunternehmen es mit seiner Behauptung ernst nimmt, einen verantwortungsvollen Umgang mit Fisch und Fischprodukten zu pflegen. Dazu bekamen sie konkrete Arbeitsaufträge: Josi, Sarah und Truc-Mai beispielsweise sollten sich in der Fischauslage nach den angebotenen Fischsorten informieren und beim Verkaufspersonal nachfragen, welche Fischsorten bei den Kunden am beliebtesten sind. Leon, Marcel, Sven und Bennet sollten nach Hinweisen für den verantwortungsvollen Fischkauf suchen.
Die Gruppe fand heraus, dass Rotbarsch, Aal und Schwertfisch wegen Überfischung aus dem Sortiment gestrichen worden waren. Auch wer gerne Schillerlocken isst, das sind die geräucherten Bauchlappen des Dornhais, wird bei Kaufland nicht fündig werden. Diese Fischspezialität ist wegen akuter Bedrohung der Fischbestände aus dem Sortiment gestrichen worden. Überhaupt waren die Schüler beeindruckt, wie ausführlich die Kundeninformation zum Thema waren: Mit einem grünen Punkt gekennzeichnet waren danach grundsätzlich alle Fischarten, deren Bestand aktuell noch nicht bedroht und deren Verzehr deswegen noch relativ unbedenklich ist. Dazu gehören z.B. der Alaska Seelachs, die Forelle oder auch die Dorade. Dazu kommen dann noch zwei weitere Siegel: Das blaue MSC-Siegel (steht für Marine Stewardship Council) wird für Wildfische vergeben, die umweltgerecht gefangen wurden oder deren Fischbestände noch gut erhalten sind. Das Bio-Siegel erhalten Fische, die aus einer Aquakultur (Fischfarm) stammen, die nach strengen Richtlinien z.B. hinsichtlich des verwendeten Fischfutters arbeiten. Greenpeace, das erfuhren die Schülerinnen und Schüler auch noch, hat Kaufland jedenfalls wegen seines Engagements beim Thema „Fisch und Umweltverantwortung“ gelobt.
„Mir war bislang nicht klar, dass so viele Fischarten gefährdet sind und dass wir als Kunden so großen Einfluss nehmen können, um die Fischbestände zu schützen“, so die einhellige Meinung der Gruppe am Ende der Erkundung.