Vom Designmodell zur Metallleuchte

HEINSBERG. Im Schuljahr 2009/10 wurde überlegt, wie das Fach Kunst in der Willy-Brandt-Gesamtschule einen Beitrag zur Kooperation mit dem Betrieb Oerlikon Schlafhorst leisten kann.

Es entstand das klassenübergreifende „Kultur und Schule“ Projekt des Aachener Designers Andreas Robertz. Diese Gruppe mit freiwilligen 12 – 14 Schülerinnen und Schülern der Klassen 8 bis 10 wollte das Schulfoyer umgestalten und u.a. Designobjekte installieren. Es entstanden im ersten Halbjahr Entwürfe, Modelle aus Pappe, Holz und Kunststoff.

In einer gemeinsamen Besprechung mit dem Leiter der Ausbildungswerkstatt wurde deutlich, dass sich etwa das Pappmodell einer Deckenleuchte von Tristan besonders für eine Realisierung als Metallobjekt eignet. Die seriellen eingeschnittenen Quadrate lassen sich spielerisch variieren und zu einer Lampenverkleidung zusammenstecken. Zu bedenken war das materialbedingte hohe Gewicht, so dass sich für das Foyer eine Wand- statt Deckenleuchte empfahl.

Im zweiten Halbjahr war es dann soweit: Andreas Robertz brachte an drei oder vier Terminen etwa drei bis fünf Schüler zur Ausbildungswerkstatt. Das Glätten und Runden der Formelemente stand am Beginn der Arbeit. Aufgrund des jungen Alters durften die Schüler allerdings nicht schweißen. So halfen Praktikanten und ein Werkstattmitarbeiter, das Objekt fertig zu stellen.

In der Schule wurde es dann weiß lackiert und auf eine rote runde Holzplatte mit Birnenfassung montiert. Am Ende des Projektes verlegten die Hausmeister der Schule den elektrischen Anschluss und seitdem befindet sich die Wandleuchte im Schulfoyer.

Die Zusammenarbeit mit der Ausbildungswerkstatt hatte für die Projektteilnehmer einen besonderen Stellenwert, denn so wurde ein „richtiges“ dauerhaftes Produkt hergestellt. Die Schüler bekamen Einblicke in Arbeitsprozesse der Metallverarbeitung und erfuhren in Verbindung mit weiteren Design-Arbeiten, dass sie ihre schulische Alltagsumgebung konkret ästhetisch mit gestalten können.

Eine weitere Fortführung solcher künstlerisch – technischer Kooperationen ist somit sicher wünschenswert. Hier wären weitere Unterrichtsprojekte mit geeigneten Lerngruppen zu überlegen und erneut abzuklären, welche Arbeitstechniken für welche Altersgruppen in der Ausbildungswerkstatt angeboten werden können. Angesichts der üblichen Klassengrößen muss zudem bedacht werden, über welche Zeiträume Kleingruppen von der Schule zur naheliegenden Ausbildungswerkstatt wechseln könnten.