KÖLN. Mit 17 Jahren und einem Startkapital von 30 € ein Unternehmen zu gründen, welches die eigenen Initialen trägt und in 70 Jahren zum Global-Player mit weltweit 403 Filialen wird, das ist keine gewöhnliche Geschichte.
Die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Gesamtschule Rodenkirchen, heute zwischen 14 und 15 Jahre alt, hätten noch zwei bis drei Jahre Zeit bis zur eigenen Unternehmensgründung, wenn sie den Weg von Ingvar Kamprad, dem Gründer von IKEA, einschlagen wollten.
Die Schülerinnen und Schüler im Plenum staunten nicht schlecht über das, was man mit 17 Jahren auf die Beine stellen kann. Nahezu 100% ihrer Jugendzimmer sind mit IKEA-Möbeln eingerichtet, wie eine kurze Umfrage deutlich machte.
Künftig dürfen sie ihren Spaß am Einrichten und Wohnen nicht nur zu Hause ausleben, denn die Rodenkirchener Filiale der IKEA Deutschland GmbH & Co. KG wird Lernpartner der Gesamtschule Rodenkirchen unter dem Dach der Initiative KURS
Demnächst dürfen sie im Kooperationsunternehmen unter fachkundiger Leitung erkunden, wie Räume professionell geplant und eingerichtet werden.
Azubis, Mitarbeiter oder Ausbildungsleiter des Unternehmens werden zu Lehrern. Das Still sitzen im Klassenraum wird ersetzt durch aktives Erleben und Handeln in Filialen, Abteilungen, Lagern oder in der Großküche, alles außerhalb der Schulmauern.
Die Experten kommen auch in den Unterricht, um im Fach Sozialwissenschaften Wirtschaftsfragen zu diskutieren. Weitere Themen sind Angebot und Nachfrage, Preiskalkulation und Betriebsaufschlag, Werbung, Internationale Märkte, Unternehmensorganisation sowie Gehaltsabrechnung.
Ebenfalls von Experten begleitet werden die jüngeren Jahrgänge der Gesamtschule am Schwedentag. Sie lernen Land und Leute mit ihrer Kultur, ihren Bräuchen und weitere Besonderheiten des Landes kennen.
Jan S., Schüler der Klasse 9, hat bereits ein Praktikum im Unternehmen absolviert. Die persönliche Ansprache, das „Du“ unter den Kollegen, der freundschaftliche Umgang miteinander, haben ihm neben der Arbeit als Einrichtungsberater in der Möbelabtteilung so gut gefallen, dass er nach seinem Schulabschluss gerne eine Ausbildung als Gestalter für visuelles Marketing in der IKEA-Niederlassung Köln Godorf machen möchte.
Mona Aicher, die Personalleiterin des Kölner Möbelhauses formulierte die Unternehmensvision so: „Jeder ist ein Talent! Wir brauchen viele von euch, auch in Hinblick auf den demografischen Wandel.“
Das Lebensmotto von Ingvar Kampmann war „immer neugierig und in Bewegung bleiben“. Damit hat er Erfolg gehabt und den wünschen wir den Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Rodenkirchen auch!