EUSKIRCHEN. „Prüfen – Rufen – Drücken“ – Neuntklässler der Marienschule werden Lebensretter, so lautet der Leitsatz der Schulung in dieser „Woche der Wiederbelebung“. Seit über zehn Jahren kommen dazu mehrere Mitarbeiter:innen des Marien-Hospitals an das Gymnasium, um die organisierenden Kollegen Matthias Klose und Michael Wolter professionell zu unterstützen.
Im Anschluss an die Begrüßung durch Schulleiter Michael Mombaur und Prof. Dr. Heinz Michael Loick, dem Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin, sahen die Jugendlichen einen Film, der sie für eine plötzliche Notfallsituation mit einer bewusstlosen Person sensibilisiert. Pastorin Wiebke Dorando machte deutlich, dass es in einer solchen Ausnahmesituation völlig normal ist nervös zu sein und dass es trotz der Ersthilfe passieren kann, dass das Leben eines Bewusstlosen nicht gerettet wird.
Initiator Loick appellierte an die Neuntklässler, in jedem Fall aktiv zu werden: „Hauptsache, ihr tut etwas! Jeder von uns trägt eine gesellschaftliche Verantwortung.“ Ebenso wie Lehrkraft Michael Wolter ist er froh, dass endlich wieder praktisch und aktiv geübt werden kann.
Dazu werden Kleingruppen gebildet, die nach Anweisung von Medizinstudenten im Praktischen Jahr und einigen Lehrkräften unter Einhaltung der Coronaregeln an Reanimationspuppen die Herz-Lungen-Wiederbelebung sowie
in Partnerarbeit mit Klassenkameraden alle Schritte bis zur stabilen Seitenlage trainieren.
Julian Sch. wurde von seinem Klassenkameraden Alexander V. (beide Klasse 9b) in diese Standardlagerung einer selbstständig atmenden Person gebracht und resümiert: „Definitiv kann ich jetzt mehr und gekonnter helfen als vorher und der Projektnachmittag hat dazu noch Spaß gemacht.“ Den Eindruck hatte auch Wolter.
In seiner Übungsgruppe fand sich sogar eine Schülerin, die erläuterte, dass sie selber schon einmal auf einer Einkaufsstraße einen Mann bewusstlos wirkend vorgefunden und nur panisch um Hilfe gerufen hat. „Es ist super zu lernen, wie es richtig geht. Jetzt wüsste ich es besser und würde zumindest sofort nach dem Ansprechen und Anfassen den Rettungswagen rufen und weniger erstarren vor Schreck“, so das Fazit von Alina U. (Klasse 9c).
Letztlich haben rund 150 Marienschüler:innen medizinisch dazugelernt und das ist für den KURS-Lernpartner eine echte Herzensangelegenheit.