Shopping inklusive Wellness? Einkaufs-Scooter im Großmarkt?

LEVERKUSEN. Innovationsspiel in der Leverkusener Filiale des weltweit agierenden Großhandelsunternehmens.

Neuntklässler des Lise-Meitner-Gymnasiums in Leverkusen entwickeln gemeinsam mit Auszubildenden des METRO Cash & Carry Großmarktes Innovationen für den Großhandelsmarkt der Zukunft.

„Keine Texte bearbeiten…“ – „Nicht die ganze Zeit im Seminarraum verbringen…“ – „Mitarbeiter des Marktes kennenlernen…“ – diese und andere Wünsche nannten die zwölf Schülerinnen und Schüler des Leverkusener Gymnasiums zu Beginn Ihres Innovationsspiels in der Leverkusener Filiale des weltweit agierenden Großhandelsunternehmens. Und sie sollten nicht enttäuscht werden. Zwei Tage lang beschäftigten sich die angehenden Nachwuchskräfte unter Anleitung der Trainerinnen des Instituts Unternehmen & Schule Sabine Zdunnek und Caroline Möller mit den Strukturen des Unternehmens und dem Berufsalltag der Mitarbeiter und sponnen Pläne für die Zukunft.  

Klar, dass trotz des großen Bekanntheitsgrads des Marktes zunächst ein theoretischer Einblick hinter die Kulissen nötig war. Schließlich hat der Otto-Normalverbraucher selten Kontakt mit dem ausschließlich für Gewerbetreibende zugänglichen Markt. Und wer kann diese Insiderinformationen den Jugendlichen näher bringen als die Auszubildenden des Marktes? Khadija Astitou, Chiara Bono und Jean-Marie Müsse im dritten Lehrjahr zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel gaben einen ersten Einblick in die Strukturen und Abläufe im Betrieb und konnten aufgrund des geringen Altersunterschieds auch so manche „spezielle“ Frage der Jugendlichen gezielt beantworten.

Auf Basis dieses Wissens erkundeten die Neuntklässer den Markt dann auf eigene Faust. Im Rahmen einer Rallye hieß es dann unter anderem „Wer die Wahl hat, hat die Qual“. Neben reiner Informationsbeschaffung gab es die Aufgabe, sich in den riesigen Süßigkeitenregalen zurecht finden und denn imaginären Schulkiosk im Rahmen des gegebenen Budgets einzurichten. Aber auch der Kontakt zu den Kunden kam nicht zu kurz. Denn schließlich sind es die Kundenwünsche, welche zentral für die Planung des „Marktes der Zukunft“ sind. Also galt es die eigene Schüchternheit zu überwinden und die Kunden des Marktes nach ihren Wünschen und Anregungen zu befragen.

Zu einer runden Sache wurde die Erkundung des Leverkusener Standortes durch den Besuch des Geschäftsleiters Michael Jahne auf dem „heißen Stuhl“. Offen stellte er sich den Fragen der Jugendlichen zum Unternehmen, aber auch zu persönlichen Erlebnissen im Rahmen seines Berufslebens. Diese Offenheit kam bei den Schülerinnen und Schülern gut an. „Ich möchte die jungen Leute gerne für den Arbeitgeber METRO interessieren und freue mich über das Interesse der Schüler“ so Jahne.

Nach soviel Input brannten die potentiellen Nachwuchskräfte nun darauf, Ihren eigenen Ideen mit Unterstützung der Auszubildenden Gestalt zu verleihen. In nur zwei Stunden entstanden drei Geschäftsideen inklusive Logos und Werbeslogans. Neben einem international angelegen Großmarkt nach dem Motto statt „andere Länder andere Sitten“ – „Einmal MITTEN alle Sitten“ und einem Markt mit unterschiedlichen Einkaufrouten für unterschiedliche Kundengruppen „4-Ways – welchen Weg wählst Du?“ entstand zudem die Innovation „Wellness statt Shoppingstress“ bei dem ein „Personal Shopper“ den Einkauf erledigt, während der Kunde den hauseigenen Wellnessbereich nutzt.

Am Ende des Workshops waren sich die Mitarbeiter der METRO und die Schülerinnen und Schüler einig: Die gemeinsame Aktion hat allen nicht nur großen Spaß gemacht, sondern auch Einiges bewegt. Betriebsratsvorsitzender Winfried Arentz bedankte sich bei den Jugendlichen für das gezeigte Interesse und Engagement. Und auch vom Geschäftsleiter Michael Jahne gab es neben Zertifikaten für die erfolgreiche Teilnehme ein dickes Lob für den gezeigten Einsatz: „In der Gruppe merkt man ein wissbegieriges Kribbeln. Ihr seid jederzeit wieder willkommen, sei es für ein Praktikum oder bei einer Bewerbung um eine Ausbildungsstelle.“

Die Lernpartnerschaft zwischen der Leverkusener Filiale der METRO Cash & Carry und dem Lise-Meitner-Gymnasium besteht bereits seit dem Sommer 2004. Neben dem Innovationsspiel gibt es vielfältige Berührungspunkte. So finden an den Lehrplan angeschlossen gemeinsame Maßnahmen unter anderem zu den Themen Bewerbungstraining, Standortfaktoren und den Rechten und Pflichten der Mitarbeiter im Betrieb statt.