Schuldenspirale vermeiden und berufliche Perspektive finden

Ratifizierung-RS-Much-2013-016MUCH. „Die Schülerinnen und Schüler bekommen Taschengeld, einige gehen an den Wochenenden und in den Ferien arbeiten, sie verdienen ihr erstes eigenes Geld. Aber können sie damit auch umgehen? Die Verlockungen der Konsumwelt sind stark und manchmal reicht das verdiente Geld nicht aus und die Jugendlichen geraten in eine Schuldenspirale, aus der sie nur sehr schwer wieder herauskommen“, so Schulleiter Friedhelm Schüller. „Daher ist es sinnvoll, frühzeitig mit den Jugendlichen über das Thema Geld und Schulden zu sprechen und dies auch in die Lehrpläne der Schulen zu integrieren.“

Da kam die Anregung eines ehemaligen Schülers, der seine Ausbildung bei einer Bank absolviert hat, gerade recht. Patrick Müller hat nicht nur seine Schule und seinen Arbeitgeber zueinander gebracht. Seine Erfahrungen gibt er inzwischen auch an Schülerinnen und Schüler weiter.

Schulen zu unterstützen, übernimmt die Raiffeisenbank bereits erfolgreich an anderen Schulen in der Region. „Den Schülerinnen und Schülern zu helfen, den richtigen Umgang mit Geld zu erlernen und nicht in die Schuldenfalle zu geraten, diese Aufgabe übernehmen wir gerne“, erklärte Ralf Löbach, Vorstand der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth eG.

Die Schule kooperiert mit dem Unternehmen in weiteren Unterrichtsprojekten mit den Themen „Girokonto“, „Sparen“ und „staatliche Förderungen“. Ebenso sind Betriebserkundungen und Praktika in der Klassenstufe 9 geplant. Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit wird die Berufsorientierung sein. Schülerinnen und Schüler fertigen für eine fiktive Stelle im Unternehmen im Rahmen des Deutschunterrichts Bewerbungsmappen an. Die Bewerbungsmappen werden persönlich abgegeben und vom Unternehmen gesichtet. Nach einem Eignungstest wird ein Vorstellungsgespräch unter realen Bedingungen durchgeführt. So haben die Jugendlichen die Möglichkeit, sich zu erproben und Schwellenängste abzubauen. Außerdem wird ihre Motivation geweckt, sich auch in diesem Bereich für eine aktive Lebensgestaltung zu engagieren.

Nach Auffassung von Dario Thomas, Bereichsleiter Fachkräftesicherung und Personalentwicklung der IHK Bonn/Rhein-Sieg ist eine Lernpartnerschaft zwischen Schulen und Unternehmen von besonderer Bedeutung. „KURS trägt dazu bei, Schülerinnen und Schülern die Berufs- und Arbeitswelt näher zu bringen und sie praxisnah auf die Anforderungen im Beruf vorzubereiten.“

Dies ist auch ein Anliegen von Achim Eckstein, Leitender Regierungsschuldirektor der Bezirksregierung Köln. „Bieten doch Unternehmen als außerschulischer Lernort sehr gute Handlungsfelder für Schülerinnen und Schüler, die durch die Praxisorientierung ganz individuell gefördert werden können.“

Für Thomas Wagner, Dezernent für Schule im Rhein/Sieg Kreis ist die Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen der Region ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, den Übergang zwischen Schule und Beruf zu gestalten. „Wir nehmen uns dieser Thematik schon seit einigen Jahren hier in der Region Bonn/Rhein-Sieg mit dem Regionalen Übergangsmanagement Schule-Beruf an. Dort sind alle relevanten Bildungsakteure aus Schule, Verwaltung und außerschulischen Einrichtungen im Ziel vereint, dass der Übergang reibungslos klappt. Eine der besten praktischen Projekte auf diesem Weg ist die überaus erfolgreiche Initiative KURS.“

Norbert Büscher, Beigeordneter der Gemeinde Much, hob die Bedeutung der Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen der Region hervor und bekundete seine Unterstützung für die Ziele der Bildungsinitiative KURS. Den Lernpartnern wünschten er und Stefan Mauermann, Fachbereichsleiter der Gemeinde Much, viel Erfolg für ihre Zusammenarbeit.