Maximilian-Kolbe Gymnasium Wegberg und Siemens Prüfcenter Wegberg-Wildenrath planen praxisnahen Unterricht

Eine Brücke zwischen Schule und Wirtschaft zu schlagen und zukünftig in Sachen Bildung gemeinsam neue Wege zu beschreiten, ist das Ziel einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Prüfcenter Wegberg-Wildenrath und dem Städtischen Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg, die am 12. September 2002 in feierlichem Rahmen in der Schule unterzeichnet wurde. Gemeinsame Projekte mit dem Prüfcenter, Expertenbesuche im Unterricht und Einbeziehung auch der Siemens AG Ausbildungszentren in Düsseldorf und Krefeld sollen künftig den Unterricht bereichern.

Schon frühzeitig sollen Schüler im Kontakt zu dem benachbarten Global-player Gelegenheit erhalten, eine realistische Vorstellung der Arbeitswelt im technisch-naturwissenschaftlichen Umfeld zu entwickeln und „Wirtschaft“ in allen möglichen Facetten konkret zu erleben. Schulleiter Willy Meersmann begrüßte den Start in eine systematische Kooperation mit dem Partnerunternehmen: „Das Siemens Prüfcenter für Bahntechnik in Wildenrath ist schon längere Zeit unser ‚Wunschpartner‘ gewesen. Durch Vermittlung von KURS ist nun eine Partnerschaft entstanden, die, wie die Anbahnungsgespräche gezeigt haben, vielfältige Ansatzpunkte in theoretischer und praktischer Hinsicht für unser Gymnasium bietet. Wir sind neugierig und gespannt auf die Umsetzung der geplanten Aktivitäten und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.“ „Als Unternehmen der Siemens AG, das seit 1998 auf dem ehemaligen Flughafengelände in Wildenrath angesiedelt ist, suchen wir natürlich Dialog und Anbindung in der Region“, betonte Karl Engemann, Leiter des Siemens Prüfcenters. „Als Global-player sind wir uns über unsere Vernatwortung für die Zukunft bewußt. Unternehmensleitbilder allein reichen nicht aus, wenn nicht auch Taten folgen. Schülerinnen und Schülern des benachbarten Gymnasiums z. B. die faszinierende Welt der Bahntechnik nahezubringen und für Naturwissenschaft und Technik Interesse zu wecken, ist uns ein wichtiges Anliegen.“ Eine Lernpartnerschaft sei hervorragend geeignet, Schüler besser auf die Berufswelt vorzubereiten und ihnen die Scheu vor einem komplexen Unternehmen wie der Siemens AG zu nehmen.“Die Vereinbarung wird im Rahmen der Kooperationsnetze Unternehmen & Schule (KURS) geschlossen, einer Initiative, die das Institut Unternehmen & Schule seit 1999 u. a. auch im Auftrag der Industrie- und Handelskammern Aachen, Bonn und Köln betreibt, mit dem Ziel, Wirtschaft ins Klassenzimmer zu bringen, Unterricht in den Fächern durch Praxisbezug zu konsolidieren und die Schüler besser auf das Arbeitsleben vorzubereiten. Hier handle es sich offensichtlich um eine ‚Liebesbeziehung‘, nahm der Geschäftsführer des Institutes Unternehmen & Schule, Dr. Christoph Merschhemke den Faden auf. In der nun folgenden Umsetzungsphase komme es allerdings darauf an, die entwickelten Ideen nachhaltig umzusetzen, und das sei eben ‚knallharte Arbeit‘. Hierbei sei eine konsequente und systematische Betreuung wichtig, die durch KURS geleistet wird. Erfahrungen aus der Anbahnung, Betreuung und Vernetzung von mehr als 170 Partnerschaften stehen hierzu zur Verfügung. Stattgefunden haben im Sommer bereits zwei Maßnahmen am Standort Wildenrath: Die amerikanischen Austauschschüler des Gymnasiums haben das Prüfcenter kennengelernt, und ein Physik-Leistungskurs erhielt eine intensive fachliche Beratung durch Experten am Standort. In der ersten Phase der Umsetzung sind darüber hinaus Aktivitäten geplant wie:

  • „Aspekte der Globalisierung am Beispiel der Siemens AG“ im Fach Erdkunde und
  • „Technology and the Environment“ in Englisch für die Schüler der Jgst. 12,
  • „Statistische Qualitätskontrolle“ für Mathematik in der Jgst.13,
  • „Technische Informatik, Entwicklung und Bau von Schaltungen“ für die Schüler der Jgst. 12/13.
Auch Praktikumsplätze an den Standorten Düsseldorf und Krefeld-Uerdingen will das Unternehmen Schülerinnen und Schülern anbieten. Mit dem Thema „Erlebnis mit Technik – Erlebnis Bahn“ für den Deutschunterricht der Klasse 5 wird auch an die „die Kleinen“ gedacht. Überdies finden Schüler Unterstützung in den Bereichen Berufsorientierung und Bewerbungstraining.
Die Schule ihrerseits bietet dem Unternehmen an, Veranstaltungen und Events am Standort Wildenrath künftig mit Bigband, Orchester und Chören musikalisch zu bereichern.



Herausragende Kostproben von Bigband und Chören wurden übrigens den zahlreichen Gästen der Ratifizierungsveranstaltung geboten. Bürgermeisterin Hedwig Klein begrüßte die neue Partnerschaft als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. „Hier werden Antworten gegeben auf Fragen, die uns alle bewegen,“ so Hedwig Klein, ehemals selbst Lehrerin am Maximilian-Kolbe-Gymnasium, „nämlich, wie die Herausvorderungen, mit denen wir, Politik, Schule und Wirtschaft, konfrontiert sind, erfolgreich angegangen werden können. Wir begrüßen die Kooperation als einen wichtigen Schritt für die Region, weil hier und heute Schule und Wirtschaft ein Stück zusammenwachsen.“ „Die Kooperation verspricht durch Anbindung an die Praxis echte, konkrete Lernerfahrung,“ hob Dr. Günter Arnolds für die Schulpflegschaft hervor. „Wir, die Eltern, begrüßen diesen wichtigen Beitrag zur ‚Öffnung von Schule‘ und bieten unsere Unterstützung an, wo immer sie benötigt wird.“ Auch Heinz Gehlen – für die IHK Aachen – wünschte den neuen Partnern einen guten Start in eine erfolgreiche Zusammenarbeit. „Es reicht nicht aus, die Schüler abzuholen, wenn sich die Schultüren hinter ihnen geschlossen haben und dann darüber zu klagen, dass sie nicht ausbildungsfähig seien. Wenn Standorte und Arbeitsplätze langfristig gesichert werden sollen, heißt es, hierfür frühzeitig Weichen zu stellen. Mit dem Projekt KURS leisten wir unseren Beitrag dazu.“


Weitere Informationen über die Schule finden Sie auf der Homepage: https://www.mkg-wegberg.de/