In einer Feierstunde in der Aula des Gymnasiums wurde am 19.09. eine Kooperationsvereinbarung der Partner feierlich unterzeichnet.
„Es weht ein frischer Wind durch unsere Fenster“, freut sich Schulleiter Reinhard Granz, der die Kooperation als einen wichtigen Schritt in Richtung Öffnung seiner Schule sieht. „Das Unternehmen ist für uns ein interessanter Partner, weil es im modernen IT-Bereich tätig ist. Es bietet uns, wie sich in den Anbahnungsgesprächen gezeigt hat, Praxisanbindung für viele Fächer.“ Die Begegnung mit der realen Berufswelt sei ein weiterer Vorteil. „Außerdem sind „bei VEDA viele vorwiegend junge Leute beschäftigt, die alternmäßig näher an den Schülern sind und die ihnen manches vielleicht besser vermitteln können.“ „Als Softwareunternehmen suchen wir natürlich den Dialog in der Region“, betont Klaus Pohlmann, Geschäftsführender Gesellschafter der VEDA GmbH. Vernetztes Denken und Arbeiten sei enorm wichtig, denn „sonst geht es uns wie einem Mann, der im Wald Bäume schneidet. Als ihm jemand vorschlägt, doch einmal seine Säge zu schärfen, meint er nur, das seí nicht seine Aufgabe. Er habe den Auftrag, Bäume zu schneiden.“
Und Personalleiterin Katrin Horst ergänzt, ihr Unternehmen habe zwar keine Nachwuchssorgen, jedoch hätten viele Schülerinnen und Schüler, Bewerberinnen und Bewerber um Ausbildungsplätze überhaupt keine Vorstellung davon, was sie im Berufsleben erwartet. „VEDA zeigt uns die Praxis des beruflichen Alltags. Die Schule zeigt uns nur die Theorie“, meint der Schülervertreter Benedikt Wallbrecht, der die Kooperation sehr begrüßt.“Auch die Eltern stehen voll und ganz hinter der Partnerschaft“, betonte Edgar Sommia, der frisch gewählte Vertreter der Schulpfegschaft. „Mit solch einer Zusammenarbeit wird auch der Boden bereitet, um Fachleute im eigenen Land heranzubilden“, zieht der Beigeordnete Oliver Wolff sein Fazit. Außerdem begegneten sich Schule und Betrieb auf Augenhöhe. Sich austauschen und voneinander lernen sei die Startbasis für weitere Entwicklung. Die Lücke zwischen Unternehmen und Schulen müsse geschlossen werden, und das nicht erst seit der Pisa-Studie. „Die Wirtschaft muss sich deshalb stärker einmischen. Damit haben wir viel zu lange gewartet. Das soll aber nicht heißen, dass Schulen nicht ihren allgemeinen Bildungsauftrag, der ja wesentlich breiter angelegt ist, erfüllen sollten. Eine Öffnung der Schule hin zur Praxis bedeutet vielmehr, durch mehr zeitnahe Themen und Unterstützung durch Experten die Qualität des Unterrichts zu verbessern“, sagt Heinz Gehlen, Geschäftsführer der IHK Aachen. Allerdings räumte er ein, dass es zur Zeit viele Schulen auf einen Partner aus der Wirtschaft warten, ein Appell an die Unternehmen der Region, sich verstärkt in systematischen Kontakte mit Schulen zu engagieren. In die Fächer Informatik, Mathematik, Deutsch, Sozialwissenschaften, Erdkunde und Geschichte soll das Know-how der Experten einfließen. Gemeinsame Projekte wie der Aufbau eines EDV-Netzwerks und die Entwicklung von Datenbanken sollen die Schule informationstechnisch nach vorn bringen. Hier werden auch die Auszubildenden ihr Wissen anwenden können. Überdies finden Schüler Unterstützung in den Bereichen Testtraining, Berufsorientierung und Bewerbungstraining. Geplant sind für eine weitere Ausbaustufe auch Maßnahmen im Bereich Marketing und PR. „Alle Schulen profitieren von einem starken und verlässlichen Partner in der Wirtschaft“, erklärt Rosi Jaax, Leiterin des Kurs-Regionalbüros Aachen. „Und auch die Unternehmen profitieren maßgeblich von systematischen und nachhaltigen Kontakten zu Schulen. Die Partner bereichern sich gegenseitig auf zahlreichen Ebenen.“