KABA ist kein Kakao

LEVERKUSEN. Zunächst stutzten die Schülerinnen und Schüler der Stufe Q 1 des Lise-Meitner-Gymnasiums Leverkusen, als Barmer-Bezirksgeschäftsführer Timo Melcher „KABA“ an die Tafel schrieb. Dass dies nichts mit dem gleichnamigen Kakaogetränk zu tun hat, sondern für den Aufbau eines Verkaufsgesprächs steht (Kontaktaufnahme, Analyse, Beratung und Abschluss) wurde ihnen im anschließenden Rollenspiel deutlich. Dieses wurde im Rahmen des durch Herrn Melcher und seinen Mitarbeiter Michael Büsse geleiteten Bewerbungstrainings durchgeführt.

Mit dem Bewerbungstraining wurde die Kooperation am 7. Februar direkt im Anschluss an die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung konkret. Ab sofort soll es für alle Schülerinnen und Schüler eines Oberstufenjahrgangs angeboten werden. Gerade in diesem Jahr ist dies mit einem großen zeitlichen und personellen Einsatz verbunden, da es sich um den so genannten „Doppeljahrgang“ aus G8- und G9-Schülern handelt – am Lise-Meitner-Gymnasium immerhin 265 Schülerinnen und Schüler. Dabei werden ebenso in Rollenspielen Selbstpräsentationen eingeübt.

Ulrich Wöhning, Studien- und Berufswahlkoordinator am Lise-Meitner-Gymnasium, stellte fest: „Es ist etwas ganz anderes, ob ein Unternehmensmitarbeiter ein Bewerbungstraining mit den Schülerinnen und Schülern durchführt, der dies auch tagtäglich in seiner beruflichen Praxis macht, oder ob dies ein Lehrer anleitet.“ Bezirksgeschäftsführer Timo Melcher betonte: „Obwohl es sich dieses Jahr um eine sehr große Anzahl von Schülerinnen und Schülern handelt, war es uns wichtig, das Bewerbungstraining mit dem gesamten Jahrgang durchzuführen. Schließlich sollen alle erfahren, was sie beim Einstieg in ihr Berufsleben beachten müssen. Wir profitieren letztendlich als Arbeitgeber davon, wenn die Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildungsplatzwahl bewusst treffen und sich somit die Abbrecherquote verringert.“

Ein weiterer wichtiger Baustein sind die Unterrichtseinheiten „Sozialversicherungen“ und „Gesundheitsfonds“ im Fach Sozialwissenschaften. „Mit der Unterstützung der BARMER-Mitarbeiter wird der Unterricht aktuell und praxisbezogen“, freut sich Schulleiterin Ulrike Schorn-Kussi. „So erhalten auch die Lehrerinnen und Lehrer eine Rückmeldung, wie sie ihren Unterricht bestmöglich auf die neuesten politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen abstimmen können.“
Eva Babatz, Leiterin der Zweigstelle Leverkusen/Rhein-Berg der Industrie- und Handelskammer zu Köln, beglückwünschte die Partner zur KURS-Kooperation. „Von der Zusammenarbeit profitieren beide Seiten, die Schulen und die Unternehmen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten klarere Vorstellungen vom späteren Berufsalltag und lernen gleichzeitig, wirtschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen. Die Unternehmen ihrerseits präsentieren sich als interessante Arbeitgeber mit Perspektiven für die Zukunft.“

„Gerade die Regionalität der Unternehmenspartner erweist sich für die Schulen als Vorteil. Die Schülerinnen und Schüler können Kontakte knüpfen und lernen die Mitarbeiter als Persönlichkeiten kennen, die ihnen einen direkten Einblick in die Arbeitsabläufe und das –klima in ihrem Unternehmen gewähren können“, betont Judith Abel, KURS-Koordinatorin der Stadt Leverkusen. „Außerdem können mithilfe der Kooperationen auch allgemein falsche Vorstellungen von einem Ausbildungsberuf korrigiert werden.“

Die Ratifizierung fand im Lise-Meitner-Gymnasium statt. In einem kleinen feierlichen Rahmen unterzeichneten Schulleiterin Ulrike Schorn-Kussi und Timo Melcher, Bezirksgeschäftsführer der BARMER GEK Leverkusen, sowie IHK-Zweigstellenleiterin Eva Babatz und KURS-Koordinatorin Judith Abel im Beisein von Studien- und Berufswahlkoordinator Ulrich Wöhning die Kooperationsvereinbarung. Im Anschluss waren alle Beteiligten eingeladen, dem Einstieg in das Bewerbungstraining beizuwohnen.