Heimbach GmbH u. Co. KG und Gemeinschaftshauptschule St. Josef, Düren, auf KooperationsKURS

Am 30. Juni 2005 besiegelten die Heimbach GmbH & Co. KG und die Gemeinschaftshauptschule St. Josef, Düren, ihre Lernpartnerschaft auf der Plattform KURS (Kooperation Unternehmen der Region und Schulen). Dauerhafte, systematische und nachhaltige Zusammenarbeit ist das Ziel. Know-how aus dem Unternehmen soll in die Fächer und in fächerübergreifende Projekte fließen.

Das beteiligte Unternehmen wird durch verbesserten Zugang zu potentiellen Azubis, Einblick in die Lehrpläne und einen positiven Dialog mit dem benachbarten Umfeld von der Zusammenarbeit Nutzen ziehen. „Die Zusammenarbeit mit der Firma Heimbach ist für uns kein Neuland“, erklärte betonte Schulleiter Rainer Goebel. „Intensive Kooperation gab es auch schon vor der Fixierung einer schriftlichen Vereinbarung. Neu sind allerdings die regelmäßige Bestandsaufnahme und Fortentwicklung der Zusammenarbeit, die wir nun mit KURS anstreben. Mit diesen Erweiterungen ist die Lernpartnerschaft eine echter Baustein zur Qualitätsentwicklung unserer Schule und zu besseren Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf Berufs- und Arbeitswelt. Mit den zahlreichen Möglichkeiten, die das Unternehmen Heimbach GmbH & Co. KG für unsere Schule bietet, können wir neben den Bereichen Berufsorientierung und Bewerbungstraining den Unterricht praxisnah gestalten“, betonte Schulleiter Rainer Goebel in seiner Begrüßungsansprache anläßlich einer Feierstunde in der Dürenener Hauptschule, an der auch zahlreiche Gäste aus dem gesellschaftlichen und politischen Umfeld teilnahmen. Klaus Huneke, Geschäftsführer des seit nahezu 200 Jahren am Standort ansässischen Unternehmens Heimbach GmbH & Co. KG, begründete die Motive des Unternehmens, die Kontakte zur Schule zu intensivieren und auf der KURS-Plattform systematischer und nachhaltiger zu gestalten: „Wir stehen zu unserer Verpflichtung als Unternehmen für die Region“, führte der Geschäftsführer aus. „Uns liegt viel daran, einen Beitrag zur Verbesserung der schulischen Bildung und damit auch für die Sicherung unseres Standortes zu leisten.“ Es gehe darum, Zeichen zu setzen und Unterstützung dabei zu leisten, das Bild der Hauptschule in der Öffentlichkeit zurechtzurücken.
Sieben der 10 Azubis im ersten Ausbildungsjahr bei Heimbach sind übrigens Schüler der Partnerschule. Die Vereinbarung wird im Rahmen des Kooperationsnetzes Unternehmen der Region und Schulen (KURS) geschlossen, einer Initiative, die die Industrie- und Handelskammern Aachen, Bonn/Rhein-Sieg und Köln gemeinsam mit der Bezirksregierung Köln betreiben mit dem Ziel, Wirtschaft und Arbeitswelt ins Klassenzimmer zu bringen und die Schüler besser auf das Arbeitsleben vorzubereiten. „Alle Schulen und vor allem auch Hauptschulen brauchen einen verlässlichen Partner in der Wirtschaft“, erklärte die Projektleiterin der Bildungsinitiative KURS, Rosi Jaax. Ziel der Initiative ist eine flächendeckende Vernetzung von Unternehmen und Schulen. Im Rahmen der Feierstunde zeigte die Hauptschule St. Josef, dass mit ihr bezüglich herausragender Leistungen zu rechnen ist. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler wurden wegen ihrer sportlichen Leistungen ausgezeichnet. Auch die Breakdance-Gruppe der Schule, die den vierten Platz bei der Westdeutschen Breakdance-Meisterschaften errungen hatten, erhielten tosenden Applaus. Mit ihrem außergewöhnlichen stimmlichen Talent beeindruckte eine Absolventin der Schule der Jahrgangsstufe 10 ihr Publikum. Die Schule beweise, dass Integration vieler unterschiedlicher Kulturen gelingen kann“, bemerkte Projektleiterin Rosi Jaax und dankte der Schule für ihren besonderen Einsatz. Die Partner haben in der ersten Aufbauphase zunächst Schwerpunkte in den Fächern Mathematik, Deutsch; Geschichte, Physik, und Technik vorgesehen. Auch künstlerische Gestaltung mit Tuchen und Filzen steht auf dem Programm. Ob es um Körpernetze geht oder Werkstoffprüfverfahren, Entwicklung und Bau einer Zeichenutensilienbox oder das Kennenlernen eines Wirtschaftsbetriebes für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 die Präsentation von Berufsbildern, die Anforderungen an die Mitarbeiter eines modernen Unternehmens oder das Thema „Industrialisierung“ mit dem Focus auf die Entwicklung des Industriestandortes Düren am Beispiel des Unternehmens: Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass ihr Lernstoff tatsächlich praxisrelevant ist. Sport steht ebenfalls auf dem Kooperationsprogramm, und dies nicht nur für Schüler und Azubis. Künftig wird es auch Heimbacher Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglich sein, sich bei Sportturnieren und Wettkämpfen mit der Schule zu messen. IHK-Geschäftsführer Heinz Gehlen gratulierte der Schule zu einem ganz herausragenden Unternehmenspartner in der Region. Heimbach sei einer der besten Ausbildungsbetriebe im Kammerbezirk. Der Geschäftsführer der Abteilung Berufsausildung der UHK Aachen appellierte an seine Zuhörer, Hauptschule dürfe nicht „Restschule“ sein. Vor 15 Jahren sei die Hauptschule noch tragende Säule des Dualen Ausbildungssystems gewesen. In seinem Grußwort an die Kooperationspartner betonte der Stellvertretende Bürgermeister Rainer Guttmann den zukunftsgerichteten Aspekt der Lernpartnerschaft: „Nur gemeinsam können Schule und Wirtschaft den neuen Herausforderungen der Wissens- und Informationsgesellschaft begegnen, Zukunft gestalten und so letztlich Arbeitsplätze sichern.“ Schulamtdirektor Josef Lemoine, der den Kooperation viel Glück und Erfog wünschte, sieht in der Zusammenarbeit ein „Zeichen gegen Resignation und Hilflosigkeit“.