Förderschüler erhalten nun Unterstützung aus der Praxis – Joseph-von-Eichendorff-Schule beschließt enge Zusammenarbeit mit gleich zwei Partnern

Die am 06. Dezember 2007 besiegelte Zusammenarbeit zwischen Stadt-Brotbäckerei Rott, Tierschutz Bonn und Umgebung e.V. und der Joseph-von-Eichendorff-Schule ist ein Novum gleich in dreifacher Hinsicht: Die erste Bonner Förderschule, der erste Tierschutzverein im Regierungsbezirk Köln und mit der Stadt-Brotbäckerei Rott auch der erste Handwerksbetrieb in Bonn werden Partner in Sachen Bildung.

„Förderschulen sind in besonderem Maße auf Unterstützung von außen angewiesen, wenn es darum geht, ihre Schülerinnen und Schüler aus dem „Schonraum Schule“ herauszuführen und bestmöglich auf eine Teilhabe am Arbeitsleben vorzubereiten“, betonte der stellvertretende Schulleiter Klaus Honisch. Daher sei es ein besonders wichtiger Schritt, wenn sich ein Unternehmen bereit erkläre, eine Förderschule bei dieser Aufgabe zu unterstützen. Dass sich nun gleich zwei Kooperationspartner, die Stadt-Brotbäckerei Rott und das Tierheim Bonn für die Joseph-von-Eichendorff-Schule entschieden haben, sei ein Glücksfall. 

Die beiden Lernpartnerschaften stellen künftig einen besonderen Baustein im Rahmen des Berufsorientierungskonzepts der Joseph-von-Eichendorff-Schule dar. Die Schüler/innen erhalten künftig bereits in der Unter- und Mittelstufe Einblicke in die Abläufe eines Arbeitsalltags. Wie wichtig Schlüsselqualifikationen sind, können sie nun außerhalb der Schule unmittelbar erfahren. Die geplanten Projekte, zum Thema „vom Korn zum Brot“, „Kunstausstellungen“, „Tiere und Tierschutz“, die Übernahme einer Patenschaft für das Außengehege des Kleintierbereichs sowie Herstellung von Unterkünften für Kleintiere, machen allerdings auch deutlich, dass Schülerinnen und Schüler für die beteiligten Partner einiges „zu bieten“ haben.

Von dieser Partnerschaft verspricht sich auch der Geschäftsführer der Stadt-Brotbäckerei Bernhard Rott viele positive Impulse. So ist z.B. möglich zukünftige Mitarbeiter/innen für Anlerntätigkeiten im Bäckerhandwerk zu gewinnen. Die Schülerinnen und Schüler sollen schon während ihrer Schulzeit fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden. Durch Betriebspraktika in den Filialen, Besichtigungen der Produktionsstätte und geplante Projekttage, in die Mitarbeiter des Unternehmens eingebunden werden, sollen die Schülerinnen und Schüler vor allem die Möglichkeit erhalten, ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erkennen, sie auszubauen und somit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

„Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung“, erklärte Clemens Urbanek, Hauptabteilungsleiter des Geschäftsbereichs Berufsbildung der Handwerkskammer zu Köln, und lobte das Engagement der Partner. „Wir brauchen engagierte Betriebe, die die Schulen tatkräftig dabei unterstützen, ihre Schüler bestmöglich auf die Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt vorzubereiten und hoffen, dass viele Handwerksbetriebe diesem Beispiel folgen und Jugendlichen Erfahrungsräume eröffnen, in denen sie sich diesen Anforderungen konkret stellen können“, so der Vertreter der Handwerkskammer.

„Wir nehmen soziale Verantwortung ernst und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Joseph-von-Eichendorff-Schule“, meinte Regina Rademächers, Vorstandmitglied des Tierschutz Bonn und Umgebung e.V.
Nach Auffassung von Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg, ist eine frühe Begegnung der Jugendlichen mit der Arbeitswelt von enormer Bedeutung. „Kooperationen wie diese müssen flächendeckend werden, um möglichst vielen Schülerinnen und Schülern Perspektiven anzubieten.“

Initiiert wurden diese Lernpartnerschaften vom KURS-Basisbüro beim Schulamt für die Stadt Bonn.

Foto: Koukoullis