LEVERKUSEN. „Du hast vom Unternehmen, bei dem du dich für einen Ausbildungsplatz beworben hast, eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Was machst du als nächstes?“
Die Antworten, die Barmer-Bezirksgeschäftsführer Timo Melcher von den Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen des Lise-Meitner-Gymnasiums erhält, sind kreativ und abwechslungsreich: angemessene Kleidung einkaufen gehen, zur Vorbereitung des Gesprächs im Internet zum Unternehmen recherchieren, mit den Eltern als Übung ein Gespräch simulieren…
„Das ist alles gut und richtig, aber den ersten Schritt habt ihr vergessen: Beim Unternehmen anrufen, sich für die Einladung bedanken und den Termin bestätigen. Ihr seid bisher nur schriftlich und mit eurem Bild mit dem Unternehmen in Kontakt getreten, jetzt ist es wichtig, dass euer potentieller Arbeitgeber auch mal eure Stimme hört.“
Dann wird spontan so ein Telefonat, das für die Schülerinnen und Schülern mit einer gewissen Hemmschwelle verbunden ist, direkt simuliert. Denn schließlich befinden sich die Schülerinnen und Schüler mit ihrer Lehrkraft gerade in einer Videokonferenz mit Timo Melcher, da kann man auch hervorragend ein Telefonat durchspielen.
In „normalen Zeiten“ führen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Barmer das Bewerbungstraining für die Stufe 9 natürlich in der Schule durch. Doch wenn derzeit der gesamte Unterricht am Lise über Videokonferenzen in der Distanz erfolgt, dann natürlich auch die Zusammenarbeit mit den KURS-Kooperationspartnern.
„Ein Schul-Bewerbungstraining digital durchzuführen ist ja sogar naheliegend, denn schließlich erfolgt heutzutage auch ein Großteil der Bewerbungen digital. Und derzeit führen viele Unternehmen Vorstellungsgespräche per Videokonferenz durch, da macht es Sinn, wenn die Schülerinnen und Schüler mit diesen Formen schon vertraut werden“, schlussfolgert Timo Melcher.
Klassenlehrer Fabian Wilhelmus ist froh, dass die digitale Berufsorientierungswoche der Stufe 9 durch den Kooperationspartner unterstützt wird: „Wir Lehrer*innen können natürlich alles Theoretische rund um das Thema ‚Bewerbung‘ vermitteln, aber es ist niemals so überzeugend, authentisch und aktuell, als wenn das jemand aus der Praxis macht, der auch anschauliche Beispiele aus dem Unternehmensalltag einbringen kann und weiß, was die Arbeitgeber wirklich bei einer Bewerbung interessiert.“
Im Moment planen Schule und Unternehmen möglichst flexibel die nächsten Kooperationsbausteine, ein Assessment-Center-Training für die gesamte Stufe Q1 und der Unterrichtsbaustein „Sozialversicherungen“ für die Sozialwissenschaftskurse, um sie je nach Situation nach den Osterferien entweder digital oder in Präsenz in der Schule durchführen zu können. Alle sind gespannt, wie es in den nächsten Wochen weitergehen wird.