Digitaler Expertenvortrag: Auftragssimulation von der Akquise bis zur Auslieferung

digitale Veranstaltung Kordt und Berufskolleg EschweilerESCHWEILER. Das Berufskolleg Eschweiler und die Firma KORDT GmbH & Co. KG haben neue Wege beschritten, um potenzielle Nachwuchskräfte und einen attraktiven Arbeitgeber zusammenzubringen. Am 16. Juni 2021 fand ein digitaler Expertenvortrag statt, bei dem durch die Simulation eines Kundenauftrags alle wesentlichen Abläufe und Abteilungen des auf industrielle Messgeräte spezialisierten Traditionsunternehmens vorgestellt wurden. Mittels einer lebendigen Vorstellung der Auftragsprozesse konnten den jungen Erwachsenen vor allem Einblicke in verschiedene technische Ausbildungsberufe geboten werden.

16 Schüler der höheren Berufsfachschule für Technik (Fachrichtung Automatisierungstechnik) und ihre Lehrerin Bianca Rütters verfolgten die Präsentation der KORDT-Experten mit Mund-Nasen-Schutz von ihrem gut belüfteten Klassenraum aus.

Wegen der Pandemie-Situation hatte man sich im Vorfeld für eine digitale Umsetzung entschieden. Geschäftsführer Thomas Jantzen, Industriekaufmann Jürgen Maile, Mechatroniker Jonas Gilleßen und der Technische Produktdesigner Florian Wienold waren per Videoübertragung zugeschaltet und standen den Schülern nach dem Präsentationsteil für Fragen Rede und Antwort. Eine Besonderheit war, dass Florian Wienold seit gerade mal einem Tag seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hatte. Seine Eindrücke waren also noch besonders frisch und er konnte den Schülern, die im nächsten Jahr ihr Fachabitur erreichen werden, wertvolle Tipps mit auf den Weg geben.

Im Fokus der Präsentation standen in den simulierten Auftragsablauf eingebundene Ausbildungsberufe, die auch bei KORDT angeboten werden und für die Fachabiturienten in spe sehr interessant sein könnten: Industriemechaniker*in, Zerspanungsmechaniker*in, Mechatroniker*in und Produktdesigner*in. Der Betrieb mit 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegt nur ca. 20 Minuten Fußweg vom Berufskolleg Eschweiler entfernt und beliefert seit fast 75 Jahren weltweit unter anderem Automobilhersteller, deren Zulieferer, die Luft- und Raumfahrt- sowie Maschinenbau-Industrie.

Einige der Berufsschüler hatten zu diesem Zeitpunkt noch keine genauen Vorstellungen, welchen Weg sie nach dem Fachabitur nehmen sollen. Da war es sehr hilfreich, im Anschluss an die Präsentation offen Fragen an die KORDT-Experten richten zu können. Gefragt wurde etwa nach Kennenlernpraktika im Betrieb, der Verdienstspanne der jeweiligen Ausbildungsberufe oder Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung.

Zur Frage der Entscheidungsfindung konnte Jonas Gilleßen von seinen eigenen Erfahrungen berichten, der seine Ausbildung zum Mechatroniker bei KORDT absolviert hat: „Ich wusste nie, ob ich etwas Mechanisches oder etwas Elektrisches machen möchte. Die Ausbildung zum Mechatroniker bot mir die Möglichkeit, meine Interessensbereiche zu verbinden.“

Von schulischer Seite hatten die beiden Koordinatoren für berufliche Orientierung, Melanie Heinzler und Björn Kammann, die Veranstaltung organisatorisch vorbereitet. Bezeichnend war, dass die eher „unbequemen Fragen“ von den Lehrkräften gestellt wurden; z. B. nach den betrieblichen Erwartungen an die Azubis oder No-Gos beim Bewerbungsverfahren. Am Ende dürften auch die Antworten auf diese Fragen den Schülern wichtige Erkenntnisse gebracht haben. Deren Feedback fiel jedenfalls trotz so mancher ernüchternden Einsicht – zum Beispiel dass ein Zeugnis ohne jegliche unentschuldigte Fehlstunde unabdinglich sei – sehr gut aus. Beide Seiten freuten sich über einen gelungenen Auftakt der Zusammenarbeit.