RADEVORMWALD – Transfermöglichkeiten für die Programmierung bietet seit neuestem die Klaus-Kuhn-Edelstahlgießerei den Schülerinnen und Schülern des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Radevormwald. „Wir hatten es uns leichter vorgestellt und mussten bei der Wellen-Produktion ganz schön kämpfen“, berichteten Informatik-Lehrer Jürgen Döhl und seine Schüler der Klasse 13 am 6. März 2007 anlässlich der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung, mit der die beiden Partner die Fundamente für eine dauerhafte Zusammenarbeit legten.
Anbindung für die Naturwissenschaftlichen Fächer
Bereits seit Sommer 2006 kooperiert das Theodor-Heuss-Gymnasium erfolgreich mit der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen. Jetzt kommt mit der Klaus Kuhn Edelstahlgießerei GmbH ein Produktionsunternehmen hinzu, das verstärkt eine Praxisanbindung für die naturwissenschaftlichen Fächer bietet: Zugänge zum Unternehmen werden aus den Fächern Physik, Chemie und Informatik sowie Religion gelegt. Der Themenkatalog umfasst sowohl Projekte für „die Kleinen“ der Klasse 6 bis hin zur Jahrgangsstufe 13.
Im Fach Physik wird beispielsweise das Thema „Die Dichte von Stoffen“ anhand von bereitgestellten Stahlkörpern behandelt. Darüber hinaus lernen die Schülerinnen und Schüler vor Ort bei den Experten die unterschiedlichen Eigenschaften von Eisen und Metall kennen, erfahren, wie die Stahlherstellung nach dem Schleudergussverfahren ganz konkret funktioniert, lernen etwas über Qualitätssicherung und Verfahren der Materialprüfung und werden in die Funktionsweise von Induktionsöfen eingeweiht.
Das Unternehmen in einem ganz anderen Zusammenhang erfahren werden die Schülerinnen und Schüler im Fach Religion der Jahrgangsstufe 10. Dann beschäftigen sich die jungen Leute mit der Unternehmensphilosophie, zu der sie Experten befragen und Mitarbeiter verschiedener Positionen interviewen.
Schulleiter Achim Beyer ist begeistert von der Zusammenarbeit mit dem neuen Partner: „Nun erhalten vor allem die Naturwissenschaften eine konkrete Anbindung an die Praxis. Die Zusammenarbeit mit der Edelstahlgießerei Kuhn kann unser Repertoire enorm verbreitern. Hiervon profitieren nicht nur die Schüler sondern auch die Lehrer“, betont der Schulleiter.
Interesse für die Ingenieurwissenschaften wecken
Geschäftsführer Andre Kuhn freut sich auf die enge Zusammenarbeit mit dem Theodor-Heuss-Gymnasium: „Die Klaus Kuhn Edelstahlgießerei ist einer der wenigen Betriebe, die nach dem Schleudergussverfahren arbeiten. Uns ist es wichtig, Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam zu machen, dass in ihrer engeren Umgebung ein weltweit operierendes Unternehmen mit dieser ungewöhnlichen Technologie arbeitet und Produkte herstellt, die in dieser Qualität nur auf diese Weise zu produzieren sind. Schülerinnen und Schüler für unsere Technologie zu interessieren und damit auch ihr Interesse für die Naturwissenschaften zu stärken, ist uns ein Anliegen“, erklärte der Geschäftsführer.
„Nun können wir auch verstehen, dass die Ausbildung eines Zerspaners dreieinhalb Jahre dauert. Das haben wir uns vorher nicht vorstellen können“, erklärten die Schüler freimütig. Genug vom CNC-Programmieren haben sie noch nicht. Die Herstellung von Hanteln ist bereits in Planung.