In der Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen sind vor allem Kooperationsmaßnahmen erfolgreich, die Schüler zu handelnden Personen in einem Problemlöseprozess machen. Typisches Beispiel hierfür ist ein Arbeitsauftrag, den Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Deutz in der Kooperation mit der AOK Rheinland erhalten haben.
Schauen Sie nach vorne!
Schüler machen Marketing. Fünf Schülergruppen bewarben sich um den virtuellen Auftrag, ein Marketingkonzept für die AOK zu realisieren. In zwei Grundkursen Sozialwissenschaften stellten sie eine Agentursituation nach. Dabei hatte jede Schüler-Agentur die Aufgabe, eine Kampagne zu entwickeln, die speziell Berufseinsteiger für das Unternehmen AOK Rheinland begeistern und gleichzeitig die hohe Qualität der AOK-Angebote herausstellen sollte.
Um diese Aufgabe bewältigen zu können, fand zunächst ein Briefing im Klassenforum statt. Dieses bestand u.a. aus den Elementen:
- Vorstellung der AOK Rheinland
- Philosophie der AOK Rheinland
- Vermittlung des Marktziels „Berufstarter gewinnen“
Anschließend erhielten die Schülerinnen und Schüler folgenden Auftrag: „Entwickeln Sie ein neues Produkt für die Zielgruppe Berufsstarter inklusive entsprechender Kommunikationsstrategie. Dabei sollen möglichst viele Faktoren des Marketingmix berücksichtigt werden“. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in fünf Gruppen an dem Thema. Die Arbeitsergebnisse wurden sowohl vom Lehrer als auch von einem „AOK-Gremium“ bewertet. Die Sachverständigen der AOK wählten auf der Basis einer Präsentation wie im Agenturpitch einen Vorschlag aus und begründeten ihre Entscheidung.
Die Schülerarbeiten bestachen durch ein hohes Maß an Kreativität. Plakatbeispiele sind auf der Seite abgebildet. Eine Gruppe entwickelte z.B. eine Plakatserie, die nach den Kriterien auffällig, ansprechend, interessant, einfach, witzig, ironisch und nicht überladen aufgebaut war. Eine alte Dame streckt dem Betrachter übermütig die Zunge aus. In der Präsentation heißt es: „…Geplant ist eine Plakatserie, bei der im Vordergrund jedes Plakates das Thema „Berufsstarter“ steht. Alle Plakate der Serie werden mit verschiedenen Motiven wie auch abwechselnden Informationen ausgeführt. Das einzige, was den Betrachter auf die Zusammenhänge hinweist, ist stets das AOK Logo und der immer gleich bleibende Satz: „Wir freuen uns auf jeden Berufsstarter.“
Das AOK Gremium, das die Arbeiten zu bewerten hatte, fand die Konzeptidee insgesamt vielversprechend und gab u.a. folgende Rückmeldung zu diesem Konzept: „Die Plakatbotschaft von der Individualität der Menschen halten wir für gut, da sie der Unternehmensphilosophie der AOK Rheinland entspricht. ….Die Aussage des Claims kann doppeldeutig sein. Im Zusammenhang mit der alten Dame erinnert es an den Generationenvertrag, allerdings – und das ist sehr schön – ohne erhobenen Zeigefinger.“
Bei einem Planungstreffen im Dezember des alten Jahres wurde deutlich, wie dynamisch sich die Zusammenarbeit zwischen Schule und Unternehmen entwickelt hat. Die geplanten Kooperationsmaßnahmen der ohnehin umfangreichen Vereinbarung, die im September 2001 feierlich auf den Weg gebracht worden war, sind zu großen Teilen mit Leben gefüllt worden.
Ein besonderes Charakteristikum dieser Partnerschaft ist die Einbindung externer Partner. So konnte die Kooperationsmaßnahme „Stress und Bewegung“ durch die Einbeziehung von Prof. Dr. Allmer von der Sporthochschule Köln erfolgreich gestaltet werden. In naher Zukunft soll ein weiteres Highlight stattfinden. In der AOK eigenen Jugenzeitschrift Jo wird ein Special zum Thema „Schönheitswahn“ publiziert. Schülerinnen aus dem Deutsch Grundkurs der Jahrgangsstufe 11 werden sich an der Erstellung des Artikels tatkräftig beteiligen.
Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und werden darüber berichten.