Aluminium hat viele Facetten

BetriebsbesichtigungBONN. Was ist eigentlich in der langen Halle an der A 555, kurz vor dem Bonner Nordkreuz? 18 Realschüler des Collegium Josephinum wissen jetzt Bescheid: Im Januar nahmen sie an einer Werksführung der ST Extruded Products Group, kurz „Step-G“ teil.

Seit mehr als 100 Jahren wird am Standort Bonn Aluminium verarbeitet. Das Werk Bonn produziert Leichtbaulösungen für die Automobilindustrie, Elektromobilität sowie für die Bereiche Waggon- und Schienenfahrzeugbau. Am Standort Bonn betreibt STEP-G eine der größten Aluminium-Strangpressen in Europa, die 100 MN. Und genau diese Presse steht in der Halle direkt an der A 555!

Im Rahmen ihrer im Januar 2023 gestarteten KURS-Lernpartnerschaft nutzten die Schüler des Wahlpflichtfaches Physik, einem Profilkurs des Collegium Josephinum im Jahrgang 8, die Gelegenheit, sich die Produktion vor Ort anzuschauen. Step-G liegt in direkter Nachbarschaft zur Schule.

Bevor es in die Produktion ging, erklärte Ausbildungsleiter Christian Barz den Schülern die Sicherheitsvorschriften und stattete sie mit Helmen, Arbeitsschuhen und Gehörschutz aus.
Die Schüler sahen beim Werksrundgang den gesamten Produktionsablauf: vom Bolzen über die Strangpressen bis zum robotergestützten CNC-Fräsen der Profile sowie die Vorbereitung der gefertigten Aluminiumteile für den Transport.

Leonard begeisterten vor allem das Strangpressverfahren und die Roboter: „Toll, dass die Maschine genau weiß, was sie machen muss und am Ende kommt das Aluminium in genau der Form raus, die man vorher geplant hat“.

Auch den Mitarbeitern im Kontrollzentrum, die ihre Produktion ständig überwachen, durften die 8-Klässler über die Schulter schauen und staunten über die Exaktheit der Messungen bei der Fertigung. Kursleiterin und Konrektorin Renate Schubert schmunzelte: „Ab morgen werden unsere Schüler sicher genauer im Umgang mit Geodreieck und Co. in der Schule umgehen. Hier im Arbeitsprozess sehen sie einmal live, warum genaues Messen Sinn macht.“

Einige Jugendliche wollen das Werk schon in ihrem nächsten Praktikum zur Berufswahlorientierung wieder besuchen. Und vielleicht finden sie so heraus, dass eine Ausbildung zum Industriemechaniker oder Maschinen- oder Anlagenführer genau das Richtige für sie ist.