SCHLEIDEN – GEMÜND. Spielrunden, gemeinsames Basteln, Sozialer Dienst, Gruppenstunden, Getränke bringen… Ayleen, Chantal und Laura aus der Mittel- und Oberstufe der Astrid-Lindgren-Schule Schleiden haben sich zu Schuljahresbeginn bewusst für ein Jahrespraktikum im Evangelischen Alten- und Pflegeheim Gemünd (Stiftung EvA Gemünd) entschieden.
„Wir können den Freitag kaum erwarten“, freuen sich die Schleidener Schülerinnen. Das Tollste in der letzten Zeit sei gewesen, einen Adventskalender und Windlichter für die Bewohner zu basteln und zu überbringen.
Nachdem wegen der Corona-Pandemie Besuche lange unmöglich waren, durften die Jugendlichen endlich wieder Zeit mit den Senior:innen verbringen.
Besonders Seniorin Sieber freute sich als Chantal und Laura ihr das Tablett mit den Lichtern entgegenhielten und sie ein Schächtelchen aussuchen durfte. Auch die Augen von Bewohner Kirch glänzten.
Sylvia Gehlen, Leiterin des Sozialen Dienstes, ist seit vielen Jahren zuständig für die bereits seit 2014 bestehende KURS-Kooperation zwischen Förderschule und Pflegeheim.
Sie hat jeder Schülerin eine Bewohnerin oder einem Bewohner zur individuellen Betreuung zugewiesen. Daneben verteilt sie auch kleine Aufgaben im Haus an die Mädchen. Sie helfen bei der jahreszeitlichen Dekoration oder verpacken Geburtstagsgeschenke für die Seniorinnen.
Die Jugendlichen sind mit Freude dabei und werden schnell vermisst. Ayleen lernt im Rahmen dieser Praxistage aber auch, dass der Pflegeberuf aus mehr als fröhlichen Spielrunden mit den Bewohner:innen besteht.
Parallel dazu begleitet Susanne Klein die Lernpartnerschaft ehrenamtlich. Ihre Schwester war Schülerin der Förderschule und die Berufsorientierung ist ihr eine Herzensangelegenheit.
Engagiert fährt sie jeden Freitag mit in das Heim, koordiniert gemeinsam mit Sylvia Gehlen und hat auch ein Auge darauf, dass Chantal und Seniorin Heinen auch sicher vom Spaziergang zurückkehren.
Dass die einst wöchentlichen Besuche wegen steigender Inzidenzen erneut ausgesetzt werden müssen, finden sowohl Heimleiter Malte Duisberg als auch schulischer Hauptansprechpartner Detlev Less „mehr als schade“.
Ganz bewusst wurde diese KURS-Maßnahme „Praxistag“ benannt. Sie lebt von Kontakten sowie Tätigkeiten, die Jugendlichen im Heim verrichten. Nur so lässt sich wirklich in den an Bedeutung gewinnenden Pflegeberuf hineinschnuppern.