BERGNEUSTADT. Im festlichen und ungewohnten Rahmen wurden die Kooperationsvereinbarungen zwischen der Städtischen Realschule Bergneustadt und den Firmen Bühler GmbH sowie Metalsa Automotive GmbH unterzeichnet. Statt mit großem Programm in der Aula traf man sich bei Kaffee und Plätzchen im Büro des Schulleiters Ralf Zimmermann.
Erfrischend und anregend waren die Beiträge zweier Kolleginnen, die über ihr Praktikum beim Kooperationspartner Metalsa berichteten. „Wir wollten ja nicht wie die Tussis dort auflaufen. Deshalb haben wir uns erst mal die Fingernägel gekürzt. Wir haben drei Tage lang in der Lehrwerkstatt gearbeitet. Dass man uns hier so fordern würde, hätten wir nicht gedacht. Die Auszubildenden, das waren jetzt unsere Lehrer, haben nicht locker gelassen, bis alle Flächen plan, alle Kanten gleichmäßig gerundet und alle Winkel rechtwinklig waren. Jetzt können wir mitreden, wenn unsere Schüler über ihr Praktikum berichten.“ Man hätte ihnen noch länger zuhören können.
Stolz präsentierten sie die Ergebnisse ihrer Arbeit: einen verchromten Würfel auf Metallplatte und einen Mini-Kolben mit Pleuelstange, zu verwenden als Schlüsselanhänger. „Wenn ihr mit uns kooperieren wollt, dann müsst ihr auch etwas für uns tun“, meinte Joachim Kühlem, Ausbildungsleiter bei Metalsa. „Dann sollt ihr auch selbst erleben, wie bei uns gearbeitet wird.“ Er legt Wert darauf, dass bei einem Lehrerpraktikum nicht nur gezeigt und vorgeführt wird, sondern dass die Betreffenden selbst die Feile in die Hand nehmen, selbst an der Drehbank stehen, eine Schweißnaht versuchen und selbst erleben, was es heißt, acht Stunden zu stehen.
Mitarbeiter von Bühler und Metalsa werden in den kommenden Jahren versuchen, Schülerinnen und Schülern Berufe im gewerblichen Bereich schmackhaft zu machen, denn der Facharbeitermangel macht auch vor Bergneustadt nicht halt.