BERGNEUSTADT. Am 03. Februar 2006 wurde im Rahmen der Initiative „KURS“ der erste Kooperationsvertrag zwischen einer oberbergischen Schule und einem heimischen Unternehmen mit den Unterschriften von Schulleiter Günter Dürr und NORWE-Vertriebschefin Marlene Weiner besiegelt.
Der Einladung zur Feierstunde in der Pausenhalle der Hauptschule waren viele Gäste gefolgt, unter ihnen der Landrat des Oberbergischen Kreises, Hagen Jobi, Bürgermeister Gerhard Halbe, Schulrat Artur Broch, IHK Referentin Regine Bültmann-Jäger, Kai Uffelmann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Oberberg, und Rosi Jaax, Projektleiterin der Bildungsinitiative KURS. Zahlreich erschienen waren an diesem Freitagnachmittag auch Vertreter der Schüler und Mitglieder der NORWE-Belegschaft als unmittelbar Beteiligte. Symbolcharakter für die zukünftige Partnerschaft hatte auch das Fußballspiel zwischen Schülern der Stufe 10 und der NORWE-Betriebsmannschaft, das der offiziellen Feier vorausging: Die siegreiche Schülermannschaft erhielt den Pokal aus den Händen ihrer Unternehmenspartnerin Melanie Weiner.
Mit Schwung und Elan sind die Kooperationspartner in die Zusammenarbeit gestartet. Hiervon zeugte nicht nur das Fußballballspiel zwischen der NORWE-Betriebsmannschaft und den Schülern der Stufe 10. Auch der Schul-Rap, von den Schülerinnen und Schülern gekonnt präsentiert, sorgte für gute Stimmung. „Kein noch so gutes Informationsblatt kann die originale Begegnung mit der Arbeitswelt ersetzen“, betonte Schulleiter Günter Dürr. „Kooperation, persönliche Begegnung und gegenseitiges Kennenlernen verhelfen zu differenzierten Sichtweisen – auch über das, was Schule leisten kann und nicht leisten kann.
NORWE – Produzent von Spulenkörpern für die Elektro-Industrie mit weltweitem Vertriebsnetz und einer Belegschaft von 130 Mitarbeitern – schreibt Innovation und Investition in Ausbildung groß. Vertriebschefin Melanie Weiner räumte daher in ihrem Redebeitrag dem Lernen und besonders dem Lernen, miteinander und voneinander Lernen einen hohen Stellenwert ein. „Nur mit gut ausgebildeten Mitarbeitern können wir als Unternehmen weltweit bestehen,“ erklärte die Unternehmerin.
Ein sehr gutes Arbeitsklima bescheinigte dem Partnerunternehmen ein Schüler, der während der Herbstferien 2005 ein zweiwöchiges Betriebspraktium absolviert hatte. „Ich habe Einblick in den Beruf des Werkzeugmechanikers erhalten, erfahren wie man die verschiedenen Maschine bedient und auch festgestellt, wie schwierig es ist, eine Feile gerade zu halten,“ womit er ein Schmunzeln nicht nur bei den Mitarbeitern der NORWE erntete. Als Arbeitsergebnis präsentierte er einen selbst hergestellten Würfel. Auf seine Anmerkung, er sei wirklich an einer Ausbildungsstelle interessiert, reagierte Melanie Weiner prompt und empfahl dem ungewöhnlich souverän und kompetent auftretenden jungen Mann, umgehend seine Bewerbungsunterlagen einzureichen – auch für Nicht-Beteiligte nur zu verständlich.
Besonders freute Schulrat Artur Broch, dass die erste Kooperation im Oberbergischen Kreis auf der neuen Plattform KURS mit einer Hauptschule geschlossen wurde, und betonte die Bedeutung der Berufswahl für die persönliche Karriere. „Wenn ein Jugendlicher einen Beruf ergreift, ist es wichtig, dass es der richtige ist. Aber was ist der richtige?“ Hier mit der Unterstützung eines Unternehmens den Schülern Erfahrungsräume zu eröffnen, sei ein wichtiges Element der Zusammenarbeit Schule-Wirtschaft, so Broch.
Landrat Hagen Jobi und Bürgermeister Gerhard Halbe begrüßten das Engagement der Kooperationspartner und verbanden ihren Dank mit dem Wunsch, dass von der Kooperation Signalwirkung für Unternehmen und Schulen in der Region ausgehen solle.
Die Lernpartnerschaft wird begleitet von Ulrich Holländer, KURS-Basisbüro für den Oberbergischen Kreis. Er dankte den Beteiligten aus Schule und Unternehmen für ihr Engagement und stellte das vertrauensvolle miteinander Umgehen der Partner heraus. Durch die gelungene Veranstaltung führte seine Kollegin im KURS-Basisbüro, Daniela Römmler.
Fotos: Ulrich Corten