KÖLN. Die Teilnehmer der Technik-AG der Bertha-von-Suttner-Realschule in Köln-Vogelsang konnten im vergangen Schuljahr im Rahmen der KURS-Lernpartnerschaft ihre theoretischen Kenntnisse aus dem Schulunterricht in die Praxis umsetzen. In der Firma Seidelt & Kreutzer haben die Schüler passgenau mit Kupferrohren gearbeitet und das Löten ausprobiert und im Elektrohaus Bernhard Günther wurden verschiedene Schaltungen gebaut, die vorher Thema im Unterricht waren. Die Schüler sind sich einig: so macht das Lernen richtig Spaß.
Markus Schulz, der betreuende Lehrer, ist ganz begeistert: „Für unsere Schüler ist es ein ungeheurer Motivationsschub, wenn sie mit ihren Händen «begreifen», was sie vorher im Unterricht gelernt haben. Das Lernen bekommt durch die Praxiserfahrung für unsere Schüler mehr Sinn.“
Alle Beteiligten waren vom handfesten Konzept der KURS-Kooperation so begeistert, dass sie die gemeinsam entwickelten Projekte bereits im laufenden Schuljahr umsetzten. Nun zum Schuljahresende fand die feierliche Ratifizierung der Kooperation in der Aula der Realschule statt.
Schulleiterin Christel Schneider erklärte, warum ihr die Zusammenarbeit mit den Unternehmen so wichtig ist. Sie möchte die Schüler ihrer Schule gut auf das Leben nach der Schule vorzereiten. Dazu gehört auch eine zielführende Berufsorientierung. Damit das gelingt, sollen die Jugendlichen frühzeitig in Kontakt mit der Wirtschaft kommen und durch die praktische Umsetzung von Unterrichtsinhalten erste Eindrücke vom Berufsleben erhalten.
Das unterstützt Laura Günther, Geschäftsführerin des Elektrohauses Bernhard Günther: „Mit dieser Partnerschaft möchten wir die Jugendlichen für das Handwerk im Allgemeinen begeistern und zeigen, wie spannend eine solche Ausbildung sein kann.“
„Viele Jugendliche, die sich bei uns bewerben, sind schlecht vorbereitet oder haben zu unklare Berufsvorstellungen. Wir möchten helfen, diese Defizite auszugleichen“ erklärt Söhnke Borinsky, Geschäftsführer von Seidelt & Kreutzer.
Die Simulation eines Einstellungstests und eine Informationsveranstaltung über die Erwartungen, die Ausbildungsbetriebe an die Bewerber stellen, sollen den Schülerinnen und Schülern helfen, sich auf die Anforderungen, die bei einer Bewerbung auf sie zukommen, vorzubereiten.
Die Bereitschaft, eine berufliche Ausbildung zu beginnen, ist bei den Absolventen der Realschulen im Regierungsbezirk Köln seit Jahren stark rückläufig. “KURS ist ein gutes Instrument, um die hervorragenden Möglichkeiten, die eine duale Ausbildung bietet, bei Schülern und Eltern stärker ins Bewusstsein zu rücken“, erklärt Arik Werle, Vertreter der Handwerkskammer zu Köln. „Das Handwerk der Region braucht junge Menschen mit unterschiedlichsten Begabungen, um den Standort Köln lebendig zu halten.“