KERPEN. Im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung ist das ABZ Kerpen „Lehrbaustelle“ für die klassischen Bauhauptberufe wie Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer, Zimmerer, Kanalbauer, Rohrleitungsbauer und Straßenbauer.
Eine KURS-Lernpartnerschaft vereinbarten das ABZ – Ausbildungszentrum der Bauindustrie NRW e.V. und die Adolf-Kolping-Schule in Kerpen. „KURS“ steht für „Kooperation Unternehmen der Region und Schule“ und hat sich zum Ziel gesetzt, Schülerinnen und Schülern Wirtschaftsthemen und Berufs- und Arbeitswelt näher zu bringen und sie praxisnah auf die Anforderungen im Beruf vorzubereiten. Dabei soll die auf Dauer angelegte Lernpartnerschaft einen intensiven Austausch und Wissenstransfer anregen und beiden Partnern Nutzen bringen.
Um jungen Schülerinnen und Schülern nun Einblicke in die bauindustrielle Berufsausbildung zu ermöglichen, werden Schnupperpraktika von eintägiger bis mehrwöchiger Dauer angeboten. Hier übernehmen reguläre Auszubildende die Patenschaft für die Schülerpraktikanten und ermöglichen diesen – unter der Aufsicht von erfahrenen Ausbildungsmeistern – Einblicke in die praktische Ausbildung. Die Schüler können selbst aktiv mitarbeiten und haben stets Ansprechpartner vor Ort.
„Die Lernpartnerschaft mit der Bauindustrie spricht alle unsere Schüler an. Die in der Bauindustrie praktizierte Stufenausbildung ermöglicht es unseren Schülerinnen und Schülern, eine ihren Möglichkeiten entsprechende Ausbildung anzustreben, aber auch sich im Laufe der Jahre weiterzuentwickeln. Die Schüler erhalten eine lebensnahe Berufsorientierung, sie werden mit den Anforderungen der Arbeitswelt vertraut gemacht und erhalten eine verbesserte Zielorientierung“, erklärte Schulleiterin Wilma Brings.
Aber nicht nur die Schule profitiert von dieser Kooperation. Das Ausbildungszentrum der Bauindustrie erhält mittels der Durchführung von Schülerpraktika die Möglichkeit, geeignete und motivierte Auszubildende zu rekrutieren. Qualifizierter Nachwuchs ist gefragt, wenn es um die Bauaufgaben der Zukunft geht. Somit eröffnet die Bauindustrie den Jugendlichen zukunftssichere Berufsperspektiven.
„Wir möchten den Schülerinnen und Schülern zeigen, dass die Bauindustrie eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. Vielen Schülern ist nur der Beruf des Zimmermanns oder des Maurers bekannt. Aber auch Berufe wie z. B. Rohrleitungsbauer, Tiefbaufacharbeiter gehören zu den Bauberufen. Die Schülerinnen und Schüler haben zudem eine falsche Vorstellung von den Berufsbildern. Dafür wenden wir gerne Zeit auf, um Schülerinnen und Schülern einen Blick in den Alltag zu ermöglichen und bieten zielgerichtete Programme an“, so Dipl.-Ing. Ulrich Goos, Leiter des Ausbildungszentrums.
Die Zusammenarbeit sieht neben berufspraktischen Erkundungen und Praktika, die Beteiligung bei der Ausbildungsbörse am Tag der offenen Tür sowie die Teilnahme am Girls´ Day vor.
Außer den Partnern waren die Leitende Regierungsschuldirektorin Hedwig Imhoff, die Leiterin der Zweigstelle Rhein-Erft der IHK Köln, Saskia Niemann, Mitglieder der Elternvertretung, Schülervertreterinnen und -vertreter sowie Lehrerinnen und Lehrer geladen.
Die 52. KURS-Lernpartnerschaft ist Teil des Projekts „Kooperation Unternehmen der Region und Schule“ (KURS), einer Gemeinschaftsinitiative der Bezirksregierung Köln, der Industrie- und Handelskammern zu Köln, Aachen, Bonn/Rhein-Sieg sowie der Handwerkskammer zu Köln. Die KURS-Lernpartnerschaft im Rhein-Erft-Kreis wird begleitet durch das zuständige KURS-Basisbüro. Die KURS-Basisbüros sind bei den zwölf Schulämtern für den Regierungsbezirk Köln angesiedelt. Im Regierungsbezirk Köln gibt es bereits mehr als 250 Lernpartnerschaften im Rahmen von KURS.