HERZOGENRATH. Zwölf Neuntklässlerinnen der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule waren am 16.6.2023 mit Klassenlehrerin Margret Zimutta beim Industrieglashersteller SAINT-GOBAIN zu Besuch. Unter dem Motto „Girls in Tech“ absolvierten die Schülerinnen einen Workshop mit verschiedenen Stationen im unternehmenseigenen FabLab („fabrication laboratory“ = Fabrikationslabor).
Auf dem Programm standen beispielsweise das digitale Konzipieren, Plotten und händische Aufbereiten eigener Aufkleber, die schon kurze Zeit später so manches Smartphone der Jugendlichen verzierten. Ein Highlight bildete das Gravieren selbst gewählter Motive auf Plexiglas mithilfe eines Lasercutters. Entsprechende Halterungssockel waren zuvor mit CAD-Software designt und per 3D-Druck produziert worden.
Die Lernenden wurden durch Expert:innen des FabLabs zwar angeleitet, aber dabei wurde großer Wert auf deren Selbstständigkeit und aktives Mitwirken gelegt. Dies entspreche laut Benjamin Schultheis, Leiter des FabLabs, dem offenen Konzept der Einrichtung und jede(r) neue Mitarbeiter(in) durchlaufe beim so genannten Onboarding das gleiche Prozedere.
Im Anschluss folgten eine Werksführung und ein Vortrag einer studierten Maschinenbauerin, die – mittlerweile Projektleiterin bei SAINT-GOBAIN – ihren eigenen Werdegang reflektierte und Karrierechancen für Frauen im Technikbereich beleuchtete. Auch FabLab-Mitarbeiterin Lina Martin sind aus ihrer Bildungsbiografie gängige Vorurteile bekannt: „Ich selbst habe Bionik studiert und musste mich schon bei meinen damaligen Leistungskursen mit typischen Klischees auseinandersetzen. Mir ist es daher wichtig, durch Freude am Ausprobieren Gelegenheiten zu schaffen, um Widerständen und möglichen Ängsten vor technischen Berufen bei Mädchen zu begegnen.“
Das Interesse und Engagement der Schülerinnen schien dies zu bestätigen. Neuntklässlerin Lara resümierte: „Ich hab’s mir auf jeden Fall anders vorgestellt und bin wirklich positiv überrascht. Es war spannend, auf diese Art einmal Einblicke in verschiedene technische Tätigkeiten und Berufe zu bekommen.“