Girl’s Day 2014 im Ford Forschungszentrum

girls-day-aachen2AACHEN . „Wie weich ist das Lenkrad?“ Zunächst gehen die fünf Mädchen der 9. Klasse des Kaiser-Karl-Gymnasiums Aachen (KKG)  mit dieser Frage ganz subjektiv um,  indem sie drei unterschiedliche Lenkräder von PKWs in die Hand nehmen und auf ihre Haptik hin bewerten sollen.
 
Sofort hat sich ein klarer „Verlierer“ herausgestellt: „Lenkrad 3 war gar nicht gut, das ist sehr hart und man bekommt sofort schwitzige Hände“ erläutert eine der Teilnehmerinnen ihren ersten Eindruck. „Lenkrad 2 und 1 sehen auch einfach schöner aus“, ergänzt ihre Mitschülerin. Nicht nur Interesse an Autos generell, auch familiäre Bezüge oder Spaß an Naturwissenschaften haben die Mädchen auf dieses Angebot aufmerksam werden lassen.
 
Die fünf Mädchen bilden eines der vier Teams bei diesem Girls‘ Day, die sich mit den Aufgaben und Tätigkeiten der Entwickler im Ford Forschungszentrum befassen. Neben Experimenten zur Abgasregelungstechnik, dem computergestützten Entwerfen (CAD) und der Technik der Dieselpartikelfilter ist die Qualitätswahrnehmung der Materialien im Innenraum eines PKW für die Mädchen vom KKG ein Thema. 
 
Marc Galonska erklärt den Mädchen die weiteren Schritte an diesem Tag: Nicht nur die  subjektive Wahrnehmung ist wichtig für die Entwicklung, auch die wissenschaftliche Bewertung der Lenkradoberflächen wird von den Ingenieuren durchgeführt. Dazu lernen die Mädchen an diesem Tag die Bedienung eines leistungsstarken Mikroskops sowie das Testen der Weichheit mit einem Messroboter. So erhalten alle Teilnehmerinnen an diesem Tag einen realistischen Einblick in die Arbeit der Ingenieurinnen und Ingenieure.
 
Seit über zehn Jahren bietet das Aachener Ford Forschungszentrum Schülerinnen diese Gelegenheit.  Dr. Urs Christen betont die Bedeutung des Girl‘s Day für das Ford Forschungszentrum: „Es gibt immer noch nur 10%  Ingenieurinnen. Dabei ist die Arbeit in gemischten Teams oftmals besser.“ Durch die KURS-Lernpartnerschaft zwischen Kaiser-Karl-Gymnasium und Ford ist der Girl‘s Day ein festes Projekt geworden, das die Schülerinnen jedes Jahr mit großem Interesse wahrnehmen.
 
Das heute immer notwendige globale Denken der Entwickler betont Marc Galonska noch einmal am Beispiel der Lenkräder: Der „Verlierer“ aus der ersten Runde war bei einer mexikanischen Besuchergruppe aufgrund klimatischer und kultureller Unterschiede einstimmig auf  den ersten Platz gewählt worden.