Geschichtsunterricht mit Zeitzeugen

Zeitzeugen im UnterrichtHENNEF. Am 25.06.2019 besuchten fünf Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenzen Hennef und Hennef-Mitte mit ihrer Begleiterin Frau Jany, der Leiterin des Betreuungsdienstes, die Gesamtschule Hennef-West. Sie folgten einer Einladung der Schule und stellten sich im Rahmen des Gesellschaftslehreunterrichts den Fragen der Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen.

In ihrem Unterricht behandelten die Klassen mit ihren Fachlehrern die Themen Nationalsozialismus und zweiter Weltkrieg. Sie besuchten das EL-DE Haus in Köln, den Sitz der Kölner Gestapo von 1939 bis 1945, und setzten sich mit den Spuren des Judentums in Hennef und Umgebung auseinander. Durch die Auseinandersetzung mit dieser Thematik entstanden viele Fragen, die die Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern strukturierten. Genau diese Fragen konnten die fünf Bewohner sehr individuell und eindringlich von ihren ganz persönlichen Erlebnissen während dieser sehr schweren Zeit berichten. Sie fungierten für die Jugendlichen als wichtige Zeitzeugen.

Alle Senioren sind zwischen 1931 und 1937 geboren und stammen aus verschiedenen Regionen Deutschlands (Berlin, Leverkusen, Halle an der Saale, Köln und Siegburg). Dadurch waren ihre Beiträge sehr unterschiedlich. Die Stadt Leverkusen bespielsweise war wegen des Konzerns Bayer besonders den Luftangriffen und der Härte des Krieges ausgesetzt.

Die Stille während der Veranstaltung zeigte, dass sich die jungen Menschen durch die Art und Weise der Wissensvermittlung besonders angesprochen fühlten.

Dieser Baustein „Experten im Unterricht“ ist Bestandteil der KURS-Kooperationsvereinbarung, die beide Partner im April 2017 abgeschlossen haben und wird regelmäßig zu verschiedensten Themen abgerufen. Im vergangenen Jahr besuchten einige Senioren die Schule und stellten sich den Fragen zum Thema „Tod und Sterben“ im Religionsunterricht und in der nächsten Woche besuchen wiederum einige Senioren den Unterricht. Dann geht es um das Thema Europa.