AACHEN. An spannenden Projektideen mangelt es den Schülerinnen und Schülern des Kaiser-Karls-Gymnasiums nicht. Am 6. März 2018 berichteten die Jugendlichen im Rahmen der Ratifizierungsfeier einer KURS-Lernpartnerschaft mit der ModuleWorks GmbH von ihren 3D-Projekten.
Zunächst erfreute KKG-Schülerin Valentina das Publikum mit einer Darbietung auf ihrer klassischen Geige. Danach präsentierte sie gemeinsam mit ihren Mitschülern Marie, Kathleen, Vassil und Dimitar ihr Vorhaben, eine elektronische Geige mit entsprechender Software zu konstruieren und mit dem 3D-Drucker selbst herzustellen.
Hilfe gibt es dabei von den Profis. Ein von der Schülergruppe eigens gedrehter und geschnittener Video-Clip gab den Zuschauern Einblicke in einen Workshop bei dem auf Software-Lösungen im Bereich CAM („computer-aided manufacturing“) spezialisierten Unternehmen. Marie und Kathleen zeigten sich dankbar für die Beantwortung technischer Fragen und nützliche Tipps zur Projektentwicklung. Gleichzeitig waren sie bei aller Professionalität von der lockeren Atmosphäre überrascht.
Auch MATSE-Azubi (Mathematisch-technischer Softwareentwickler) Titus Kaptein musste einräumen, dass er sich erst daran habe gewöhnen müssen, ältere Kollegen und Vorgesetzte zu duzen. Doch das Arbeitsklima sei eben sehr angenehm und freundschaftlich. Das Unternehmen ist in der Vergangenheit sogar mit Preisen für eine besonders gute Arbeitsatmosphäre und eine positive Willkommenskultur ausgezeichnet worden. Er freue sich über die Möglichkeit, den praktischen Ausbildungsteil seines dualen Studiums bei ModuleWorks verbringen zu können.
„Gerade diese Kombination aus Theorie und Praxis ist ideal“, pflichtete Gisbert Kurlfinke von der Industrie- und Handelskammer Aachen bei. Die Doppelbelastung durch ein paralleles Studium während der Ausbildung sei zwar sehr anspruchsvoll, doch für Absolventen von dualen Studiengängen ergäben sich optimale Karriereperspektiven. Insbesondere in der IT-Branche sei die Nachfrage enorm.
Dies konnte ModuleWorks-Experte Jens Beissel nur bestätigen. Er selbst hatte bereits zuvor in der Schule bei einer Studien- und Berufsorientierungsveranstaltung einen Vortrag zu verschiedenen Ausbildungs- und Berufswegen in seinem Unternehmen gehalten. Außerdem betreute er auch den Workshop der Geigen-Projektgruppe. Beissel zeigte sich begeistert von dem Ideenreichtum und der Selbstständigkeit der Jugendlichen. Er und Andreas Kral, Lehrer und MINT-Koordinator am KKG, waren sich einig, dass die gemeinsam geplanten Kooperationsmaßnahmen ein großer Gewinn für Schule und Unternehmen sein werden.
Neben weiteren Projekten sollen durch Facharbeiten zu unternehmensspezifischen Themen oder dem Unternehmen selbst frühzeitig potenzielle Nachwuchskräfte der Partnerschule auf ModuleWorks aufmerksam werden. Erste praktische Einblicke erhalten interessierte KKG-Schüler über ein zweiwöchiges Betriebspraktikum.
Lehrer Kral und seine Kollegin Anke Friedrich, die gemeinsam eine 3D-Druck-AG ins Leben gerufen haben und seitdem betreuen, konnten zu Recht stolz auf ihre Schülerinnen und Schüler sein.
Neben dem Geigen-Projekt wurde von einer Schülergruppe aus mehreren Jahrgangsstufen ein Vorhaben präsentiert, bei dem ein funktionsfähiges Modellauto für einen Wettbewerb gedruckt werden soll. Den Höhepunkt bildete allerdings ein Langzeitprojekt des Schülers Marcel Emmel. Dieser brachte das Publikum mit einem Hovercraft zum Staunen. Sein Prototyp eines Luftkissenfahrzeugs, das er im Rahmen der 3D-Druck-AG über einen längeren Zeitraum hinweg gebaut hatte, rauschte unter großem Beifall der Zuschauer per Propellerantrieb durch den Saal.