CNC-Fräse selbst gebaut

AACHEN. „Endlich können wir unsere eigenen Bauteile für unsere Modellflugzeuge herstellen“, strahlten die Schüler Jan, Felix und Jaron des Gymnasiums St. Leonhard, als sie den Anwesenden von ihren Erfahrungen bei den Projekttagen berichteten. Und das war nur der Anfang, denn künftig bieten sich noch ganz andere Möglichkeiten mit dem neuen KURS-Partner, der EXAPT Systemtechnik GmbH.

Den Auftakt zur Kooperation hatte der eigenständige Zusammenbau eines 3D-Druckers und einer CNC-Fräse (durch „Computerized Numerical Control“ gesteuerte Werkzeugmaschine) im Rahmen der Projekttage gebildet. Die Schülerinnen und Schüler waren dabei durch Experten des auf Softwareentwicklung für die Fertigungsindustrie spezialisierten Unternehmens unterstützt worden.

EXAPT-Geschäftsführer Michael Servos betonte bei der Ratifizierungsfeier am 26.9.2018 das erklärte Ziel, junge Menschen für die Bereiche Maschinenbau, Ingenieurwesen, Mathematik und Informatik durch möglichst praxisnahe Einblicke zu begeistern. Nur durch Interesse und vor allem Spaß könnten die begehrten Nachwuchsfachkräfte für das eigene Unternehmen gewonnen werden.

Genau diese Begeisterung war Jan, Felix und Jaron deutlich anzumerken, als sie Einblicke in das Auftaktprojekt „CNC Leo“ gaben. „Es hat uns sehr geholfen, die CNC-Fräse selbst zusammenzubauen, da wir so ein viel besseres Verständnis für die Maschine und ihre Anwendungsbereiche entwickeln konnten“, erklärte Oberstufenschüler Jan.

Der 3D-Drucker und die CNC-Fräse sollen für verschiedene schulische Projekte, den Informatikunterricht und eine Modellflug-AG genutzt werden. In eben dieser durch Eltern unterstützten AG war die Idee eines „FabLab“ (engl. fabrication laboratory – Fabrikationslabor) entstanden, um selbstständig Fertigungsteile herstellen zu können.

Alle Anwesenden waren sich einig, wie wichtig der Praxisbezug sei. „Durch einen solchen Input von außen wird es möglich, andere Systeme kennenzulernen und den realen Gegenstand hinter der Formel zu begreifen“, hob Schulleiter Stefan Menzel hervor.

Mit Hilfe des Knowhows der Unternehmensexperten ließen sich zukünftige Vorhaben leichter umsetzen. Die Ausstattung des in der Nachbarschaft ansässigen Unternehmens ermögliche zudem die anschauliche Vermittlung von Grundlagen der softwaregestützten Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik. Neben Simulationen ist ebenfalls geplant, dass die schuleigene CNC-Fräse mit einer professionellen Unternehmensmaschine nach Industriestandards gekoppelt wird. Auch ein Live-Tracking mit Hilfe einer Webcam ist angedacht.

Nicht nur in einem hochspezialisierten Unternehmen wie EXAPT sind die IT-Experten von morgen sehr gefragt. Florian Dettmar absolvierte im Rahmen des „Switch“-Programms nach einem abgebrochenen Maschinenbaustudium eine Ausbildung bei EXAPT. „Vor Ausbildungsbeginn war ich bei elf Bewerbungsgesprächen und hatte sechs Angebote“, erinnerte sich der ehemalige Azubi. EXAPT sei für ihn die attraktivste Wahl gewesen und heute freue er sich über die vielfältigen und abwechslungsreichen Anforderungen. Er könne sich gut vorstellen, dass vielen Jugendlichen ein frühzeitiges Kennenlernen im Zuge gemeinsamer Projekte bei dessen weiterem Ausbildungs- oder Berufsweg enorm helfe.