Bergheim. Ministerinnen warben für Kooperation Schule- Wirtschaft

Bei der Veranstaltung „Wir wollen…“ in Bergheim, zu der die Ministerinnen Christa Thoben und Sommer aufgerufen hatten, tummelten sich zahlreiche Unternehmen und Schulen, solche die bereits Partnerschaften praktizieren und solche die noch Partner suchen. Ziel der Veranstaltung war, möglichst viele Unternehmen und Schulen davon zu überzeugen, dass sie voneinander profitieren können, wenn sie die Chancen der Zusammenarbeit nutzen.

„Wir wollen mit der Veranstaltung noch mehr Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis ermuntern, mit ihrem Engagement in Schulen jungen Menschen Chancen zu bieten und Perspektiven zu eröffnen. Denn die Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen birgt für beide Seiten Chancen, die es für eine zukunftsorientierte Entwicklung der jungen Menschen in unserem Land zu nutzen gilt“, sagte Wirtschaftsministerin Christa Thoben.

Die Themenfelder und Möglichkeiten der Zusammenarbeit sind dabei vielfältig. Sie reichen von klassischen Partnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen, die sich häufig mit der Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf beschäftigen, bis hin zu kulturellen Projekten zur Förderung kreativer Potentiale an den Schulen. „Mehr als die Hälfte aller allgemeinbildenden weiterführenden Schulen in NRW haben sich in den vergangenen Jahren den Partnern aus der Wirtschaft geöffnet. Die Erfahrungen, die dabei gemacht wurden, waren durchweg positiv. Der Unterricht wird vielfach praxisnäher und spannender, die Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, erste Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln“, erläuterte Schulministerin Barbara Sommer die Vorteile für die Schulen.
Wie eine solche Kooperation in der Praxis aussehen kann, berichteten Liane Cramer, Schulleiterin der Hauptschule Hermülheim und Ricardo Brenke, Personalleiter der Rewe Niederlassung West aus Hürth, die 2002 mit Unterstützung durch KURS ihre Kooperation starteten.

Zeit für ein Gespräch nahm sich Ministerin Barbara Sommer für die Vertreter der Mauser Group und der Erich-Kästner-Realschule, die seit 2002 unter dem Dach von KURS erfolgreich zusammenarbeiten. Dabei konnte sie sich auch bei einem ehemaligen Schüler der Realschule direkt über die Vorteile der Zusammenarbeit von Schule und Unternehmen für die Schüler informieren. „Mauser hat mir die Chance geboten und die Arbeit macht Spaß“, meinte Thierry Zagballoune, der im Sommer 2006 seine Ausbildung bei Mauser abschloss und seither im Schichtdienst des Brühler Unternehmens arbeitet. „Wir hatten Vertrauen in die Empfehlung der Brühler Realschule, mit der wir bereits seit 2002 im Rahmen von KURS erfolgreich kooperieren. Und dieses Vertrauen hat sich für uns ausgezahlt“, betonte die Mauser-Ausbilderin Ute Busch. „Eine weitere ehemalige Schülerin wird nach Abschluss der Höheren Handelsschule im Sommer eine Ausbildungsstelle als Industriekauffrau bei Mauser antreten, bemerkte Schulleiterin Maria Weiler.

Stolz und zufrieden über KURS äußerten sich auch die Industrie- und Handelskammer zu Köln und die Handwerkskammer zu Köln: „Die Initiative KURS – die wir gemeinsam mit der Bezirksregierung Köln betreiben ist ein voller Erfolg und wird gerade auch von den Unternehmen sehr gut angenommen. Die vielen dauerhaften Kooperationen und Lernpartnerschaften im Rahmen von KURS – mittlerweile sind es mehr als 200 im gesamten Regierungsbezirk – verfolgen auch im Rhein-Erft-Kreis das Ziel, das Thema Wirtschaft praxisnah in den Unterricht zu bringen, den Schülerinnen und Schülern direkten Kontakt zur Arbeitswelt in den Betrieben zu vermitteln und ihnen insgesamt eine bessere Berufswahlentscheidung zu ermöglichen“, erklärte Dr. Herbert Feiger, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. „Die Handwerksorganisationen leisten gerne einen praxisorientierten Beitrag zur Schul- und Unterrichtsentwicklung, da die Unternehmen sehr an der Ausbildungsreife ihrer künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter interessiert sind,“ ergänzte Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln.
Organisatorin der Bergheimer Veranstaltung war die Stiftung Partner für Schule NRW in Kooperation mit dem Schulamt für den Rhein-Eft-Kreis.
Zu den Ausstellern gehörte auch das KURS-Basisbüro für den Rhein-Erft -Kreis, das seit 2004 das regionale Kooperationsnetz betreut und interessierte Schulen und Unternehmen in nachhaltigen Lernpartnerschaften miteinander verbindet.