Die Wirtschaft in die Schulen zu bringen und die Schulen in die Wirtschaft – das ist das Ziel der Lernpartnerschaften von KURS. Dieses Ziel verfolgt auch die zwischen den Bergisch Gladbacher Unternehmen SAINT GOBAIN ISOVER G+H AG und Marien-Krankenhaus gGmbH mit der Integrierten Gesamtschule Paffrath geschlossene Kooperationsvereinbarung, die heute feierlich unterzeichnet wurde.
Die Lernpartnerschaft ist die 14. im Rheinisch-Bergischen Kreis und Teil des Projekts „Kooperation Unternehmen der Region und Schule“(KURS), einer Gemeinschaftsinitiative der Bezirksregierung Köln, der Industrie- und Handelskammern zu Köln, Aachen, Bonn/Rhein-Sieg sowie der Handwerkskammer zu Köln.
„KURS“-Lernpartnerschaften tragen dazu bei, Schülerinnen und Schülern Wirtschaftsthemen sowie Berufs- und Arbeitswelt näher zu bringen und sie praxisnah auf die Anforderungen in Beruf und Studium vorzubereiten. Auf Dauer angelegte Lernpartnerschaften sollen einen intensiven Austausch und Wissenstransfer anregen und allen Partnern Nutzen bringen.
Mathilde Gerve, Pflegedirektorin der Marien-Krankenhaus gGmbH, unterstrich gestern die hohe Bedeutung gesellschaftlichen Engagements im Bereich der Bildung: „Unternehmen sind gefordert, berufliche Anforderungen für Schüler unmittelbar erfahrbar zu machen.“ Hans-Werner Müller, Werksleiter der SAINT GOBAIN ISOVER G+H AG in Bergisch Gladbach, ergänzte: „Gerade wir Unternehmen vor Ort können Schülerinnen und Schülern klar machen, welche Ausbildungsreife und welche Qualifikationen sie für ein erfolgreiches Berufsleben schon in der Schule erwerben sollten.“
Dies ist ganz im Sinne der Schulen: „Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler praxisnah auf die Anforderungen in Beruf und Studium vorbereiten. Lernpartnerschaften sind hierfür ein ideales Erfahrungsfeld, weil sie den Weg ‚aus der Schule hinaus’ ermöglichen. Unsere Partnerunternehmen leisten hierbei wertvolle Beiträge“, so Dr. Heidi Scheffel, Leiterin der Integrierten Gesamtschule Paffrath, deren Schulprogramm einen Schwerpunkt auf die Berufsorientierung legt. Konkret wurden gestern für das kommende Jahr Betriebserkundungen und Unterricht mit Fachleuten aus den Betrieben vereinbart. Den Schülerinnen und Schülern begegnen dabei Themen wie Energiesparen im Betrieb, Sicherheit am Arbeitsplatz, Hygiene im Krankenhaus und zu Hause sowie Gesundes Kochen in Großküchen. Dabei geht es aber nicht um Schulbuchwissen, sondern um die realen täglichen Anforderungen und Arbeitsprozesse in den Partner-Unternehmen.
Außer den Partnern waren der Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach, Klaus Orth, Vertreter der Parteien, die Leiterin der IHK-Zweigstelle Leverkusen/Rhein-Berg, Eva Babatz, der Leitende Regierungsschuldirektor Dr. Helmut Bürvenich, Mitglieder der Elternvertretung, Schülervertreterinnen und -vertreter sowie Lehrerinnen und Lehrer geladen.
Die Kontakte für die 14. KURS-Kooperation in Rhein-Berg knüpften die Gesamtschule Paffrath sowie das KURS-Büro. Maßgeblichen Anteil hatte darüber hinaus das IHK-Wirtschaftsgremium Bergisch Gladbach, in dem für das Projekt geworben worden war. „Wenn wir Schulen und Wirtschaft nachhaltig verzahnen“, betonte Dieter Fabisch-Kordt, KURS-Koordinator im Rheinisch-Bergischen Kreis, „dann profitieren beide Seiten von den Erfahrungen.“ Die KURS-Basisbüros sind bei den 12 Schulämtern der Bezirksregierung Köln angesiedelt. Der Regierungsbezirk Köln ist mit mehr als 190 KURS-Lernpartnerschaften Vorreiter in der Bundesrepublik.
Das KURS-Konzept wurde Mitte der 90er Jahre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf entwickelt und 1999 von den IHKs Aachen, Bonn und Köln übernommen. Seit 2003 ist die Bezirksregierung, seit 2005 die Handwerkskammer Köln mit im Boot.