KÖLN. Das Leben in einem Seniorenheim hört nicht auf. Ganz im Gegenteil, es geht weiter. Die Bewohner haben ganz normale Bedürfnisse. Sicher sind sie älter, brauchen vielleicht Unterstützung – aber der Spaß und die Freude an vielen Aktivitäten bleibt. Dazu gehört auch, dass die Welt da draußen nicht draußen bleibt. So bringen zum Beispiel junge Menschen nicht nur das „Außen“ nach „Innen“, sie begegnen der älteren Generation auch zumeist vorurteilsfreier als Erwachsene. Dem Fachbereichsleiter Pflege und sozial-kulturelle Betreuung des Seniorenhauses St. Maria in Köln, Roland Greisner, gelingt es anschaulich, die Kunst des Miteinanders von Alt und Jung zu beschreiben.
Ihm ist es ein Anliegen mit Förderschülern zusammen zu arbeiten. In diesem Fall mit Schülern der Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung Blumenthalstrasse aus dem Kölner Agnesviertel. Nina Schiller, Lehrerin der Schule freut sich sehr, nun einen festen Partner zu haben, der auch die Berufsorientierung der Schüler mit einem Berufsfeld erweitert, das die Kinder nicht unbedingt im Blick haben.
Welche speziellen Probleme es mit Förderschülern des Schwerpunktes emotionale und soziale Entwicklung geben kann, beschreiben Schiller und Greisner offen und anschaulich, wenn sie von den Ängsten der Schüler sprechen. Verantwortung übernehmen für sich, ohne die Gruppe, in einem Mini-Praktikum scheint nicht einfach. Bemerkenswert ist, dass sich die Partner auf Augenhöhe begegnen und sofort eine andere Strategie für das nächste Mal vereinbaren.
Die allgemeine Problematik von Förderschulkindern und die sich daraus ableitenden Ziele einer KURS Lernpartnerschaft diskutierten neben Schulamtsdirektorin Magna Becker, auch Alexander Reimer, Inklusionsbeauftragter der IHK Köln und Hans-Georg Siebert, Schulleiter der Förderschule Blumenthalstrasse.
Neben der beruflichen Orientierung steht die Schulung der „Soft Skills“ im Fokus dieser neuesten KURS-Lernpartnerschaft der Stadt Köln. Es ist erst die zweite KURS-Partnerschaft einer Kölner Förderschule mit einem Unternehmen. Das Kölner KURS-Team um Beate Jell, Matthias Oberheu und Rita Stenger möchte diese Vernetzung in Zukunft weiter ausbauen.