Tradition und Zukunftsfähigkeit – Kerpenwerk und Realschule Mausbach sorgen für nachhaltige Beziehungen

Feierlich war der Rahmen, als am Mittwochnachmittag die Vetreter des Unternehmens, des Stolberger Kabelherstellers und die Schulgemeinde in der Mausbacher Realschule zusammenkamen um ihre Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen und ihre Partnerschaft der Öffentlichkeit vorzustellen.

Vor einem Jahr hatten sich die Partner zu ihrem ersten gemeinsamen Gespräch getroffen – damals noch mit Vorsicht. Konnte man denn wissen welche Vorstellungen das jeweilige Gegenüber – die Schule, das Unternehmen – äußern, welche Wünsche oder gar Anforderungen es formulieren würde? Behutsam waren die ersten Schritte. Mittlerweile ist die Kommunikation ungezwungen und selbstverständlich. Im Anbahnungsprozess haben sich die Partner angenähert, sich über Wünsche und Erwartungen ausgetauscht und Ziele formuliert.
Schulleiter Klaus Pelzer freut sich, dass die Vereinbarung mit definierten Vorhaben klare Perspektiven bietet und der Bezug zu Arbeitswelt und Praxis bei KERPEN den Unterrichtsalltag um eine wesentliche Dimension erweitern wird.
Geschäftsführer Ulrich Küsters begrüßt die Kooperation und gibt zu bedenken, ein Unternehmen sei immer nur so gut wie seine Mitarbeiter. Investition in die Zukunft heiße daher Investition in Köpfe. „Wir suchen Azubis, die auch nach ihrer Ausbildung bei uns bleiben wollen!“
Zentral diskuitiert wurden in dem von Rosi Jaax, KURS Aachen, moderierten Gespräch die Themen Berufswahlorientierung und Berufsfindung. Dass heute viele Realschülerinnen und -schüler nach ihrem Abschluss nur aus dem Grunde eine weiterführende Schule besuchen, weil sie sich nicht rechtzeitig umgetan haben, bestätigten auch die Schülervertreter Isabel Lemke und Maite.
Der Vertreter der Schulpflegschaft betonte, es sei im Interesse der Kinder und Jugendlichen, dass auch die Lehrerinnen und Lehrer stärkere Rückendeckung durch engen Bezug zur Arbeitswelt und durch Experten erhalten. Wenn auch bisher bereits die Jugendlichen intensiv in ihrer Berufsfindung unterstützt würden, bleibe doch die Unterweisung der Theorie verhaftet. So unterstrich Rosi Jaax, Projektleiterin KURS im Kammerbezirk der IHK Aachen, die Chance von Lernpartnerschaften bestehe darin, dass die SchülerInnen sich bereits in einem Berufsfeld orientieren können, bevor sie ihre Ausbildung beginnen.

Eine Lanze für die Lehrer, die immer weiter reichenden Anforderungen unterworfen sind, brach IHK-Geschäftsführer Heinz Gehlen. Sie seien heute häufig durch zahlreich Ansprüche lobte das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer: „Schulen gehen auf das Angebot, sich mit einem Unternehmen in einer Lernpartnerschaft mit KURS zu verbinden, gleich ein. Sie greifen gleich zu.“ Er betonte auch den sozialethischen Aspekt des Engagement von Unternehmen in Lernpartnerschaften. „Sozialsponsoring können wir hier nicht betreiben. Dem Partnerunternehmen entstehen allein schon über den in die Partnerschaft einfließenden Personalaufwand nicht geringe Kosten. Lernpartnerschaften sind daher echte Investition in die Zukunft.“

Fotos 1, 2 und 3: Christina Leufgens, Stolberger Zeitung
Foto 4: KURS