Schülerfirma „Naschwerk“ bekommt Unterstützung

OBERBERG. Ökonomische Zusammenhänge sollen durch Praxiserfahrungen nachvollziehbar und erlebbar werden.

Begonnen hatte alles vor gut einem Jahr, als Schüler und Lehrer beschlossen, eine Firma zu gründen. Sie wollten Süßes herstellen. So zeigte ihnen als erstes Konditormeister Triebsch, wie man Pralinen und Schokolade macht. Produktion ist aber nicht alles, man muss die Sachen auch verkaufen. Mitarbeiter von McDonald’s übten deshalb mit den jungen Leuten, wie man die Produkte an den Mann und an die Frau bringt. Und weil zu einem guten Produkt auch gute Werbung gehört, gab es hierzu bei der AOK und der Volksbank Anregung und tatkräftige Unterstützung. Eine richtige Firma braucht aber auch Kapital: „Naschwerk“ organisierte sich genossenschaftlich und ließ sich hierbei vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband beraten. So wurde aus einer Idee eine erfolgreiche Firma, die mittlerweile unter anderem den Schulkiosk betreibt.

Um die Zusammenarbeit mit den Profis auch in Zukunft sicherzustellen, schloss die Realschule Waldbröl zu den schon bestehenden Partnerschaften mit der Volksbank Oberberg eG und dem Elektrobetrieb Rumswinkel nun auch eine Kooperationsvereinbarung mit der AOK Rheinland/Hamburg. Davon wird jedoch nicht nur die Schülerfirma, sondern die ganze Schule profitieren: „Generell sehen wir es als eine wichtige Aufgabe an“, so Schulleiter Stefan Schriever, „den Schülerinnen und Schülern Einsicht in ökonomische Zusammenhänge zu vermitteln und dies durch Praxiserfahrungen nachvollziehbar und erlebbar zu machen. Damit tragen die KURS-Partner dazu bei, Interesse zu wecken und den qualifizierten Nachwuchs auszubilden, der in den kommenden Jahren immer wichtiger für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes werden wird. Durch die enge Kooperation mit Betrieben ist es möglich, Inhalte anzubieten, die im schulischen Rahmen nicht oder nur eingeschränkt zu realisieren wären.“

„Natürlich sind wir der Schülerfirma gern dabei behilflich, ihr Produkt zu vermarkten“, bekräftigte Frank Mäuer, stellvertretender AOK-Regionaldirektor in Gummersbach. „Daneben bietet uns eine solche Kooperation auch die Möglichkeit, die AOK als Arbeitgeber erlebbar zu machen und unsere Ansprüche an zukünftige Mitarbeiter zu vermitteln. Des Weiteren können wir das Gesundheitsbewusstsein der jungen Leute stärken, damit sie fit werden für den Alltag und das Arbeitsleben mit seinen vielfältigen Herausforderungen.“

„Von der Zusammenarbeit profitieren beide Seiten, die Schule und die Unternehmen“, bestätigt Regine Bültmann-Jäger, Leiterin Aus- und Weiterbildung der Zweigstelle Oberberg der Industrie- und Handelskammer zu Köln, den Wert solcher Kooperationen. „Schulischer Unterricht richtet sich näher an der Praxis aus, ökonomische Bildung erhält praxisnahe Inhalte, und Schülerinnen und Schüler werden für die Ausbildung und das Studium fit gemacht. Die Unternehmen ihrerseits präsentieren sich als interessante Arbeitgeber mit Perspektiven für die Zukunft“, so Bültmann-Jäger weiter.