Jede dritte Schule im Kreis Heinsberg arbeitet bereits mit KURS-Vereinbarung. Am 13. November trafen sich nun mehr als 50 Lernpartner aus Schulen und Unternehmen zum Erfahrungsaustausch. Anhand von Praxisbeispielen boten sie einem Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand ihrer Partnerschaften und Anregungen für spannende Kooperationsthemen.
Seit im Jahr 2000 die erste Schule und das erste Unternehmen ihre Kooperationsvereinbarung im Rahmen der Bildungsinitiative KURS unterzeichneten, hat sich in der Schullandschaft im Kreis Heinsberg einiges getan: Unterrichtsthemen wie „Fossile Energieträger und Alternative Energien“, „Chemische Analysetechniken“, „Gesunde Ernährung“, „Standortfaktoren“, „Geldwirtschaft und Schuldenfalle, „Prozentrechnen“, „Soziales Lernen“, „Immer mehr Arme – immer mehr Reiche“ werden seither zunehmend in Kooperation mit Unternehmen erarbeitet. Damit wird Unterricht lebendiger und praxisnäher.
Die Bildungsinitiative KURS, die Gemeinschaftsinitiative der Bezirksregierung Köln, der Industrie- und Handelskammern zu Köln, Aachen, Bonn/Rhein-Sieg sowie der Handwerkskammer zu Köln, trägt dazu bei, Schülern Wirtschaftsthemen sowie Berufs- und Arbeitswelt näher zu bringen und sie praxisnah auf die Anforderungen in Beruf und Studium vorzubereiten. Auf Dauer angelegte Lernpartnerschaften sollen einen intensiven Austausch und Wissenstransfer anregen und allen Partnern Nutzen bringen.
19 Lernpartnerschaften zählt das Kooperationsnetz aus Schulen und Unternehmen im Kreis Heinsberg, weitere 17 Lernpartnerschaften sind im Aufbau. Insgesamt sind kreisweit mehr als 59 Prozent der allgemeinbildenden Schulen in Kontakt mit Partnerbetrieben im Rahmen von KURS. 36 Prozent der Schulen kooperieren bereits auf der Basis schriftlicher Vereinbarungen mit Unternehmen.
Heinz Gehlen, Geschäftsführer im Bereich Berufsbildung der Industrie- und Handelskammer Aachen, beleuchtete die Ziele der Initiative aus der Sicht der Träger und zeichnete die engagierten Partner mit Urkunden aus.
„Das KURS-Programm ist im Kreis Heinsberg ein Erfolgsmodell für erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen“, unterstrich Heinz Gehlen. „Verbindliche Absprachen und regelmäßige Evaluierungsgespräche führen zu lebendigem Austausch und dauerhafter Kooperation der Lernpartner. Davon profitieren nicht nur die Schüler, die einen praxisorientierten Unterricht genießen, sondern auch die Unternehmen, die frühzeitig Kontakt mit gut informierten potenziellen Auszubildenden aufnehmen können“, so Gehlen. „Ich bin stolz auf die Art und Weise, in der auch im Kreis Heinsberg neue Ideen aufgegriffen und gemeinsam nach Wegen gesucht wird, sowohl unsere Jugendlichen zu fördern und zu motivieren als auch unseren Wirtschaftsstandort durch qualifizierte Fachkräfte zu sichern. Die Initiative KURS leistet einen wichtigen Beitrag hierzu“, erklärte der IHK-Geschäftsführer.
Die erste Netzwerkveranstaltung im Kreis organisierte das dem Schulamt für den Kreis Heinsberg unterstellte KURS-Basisbüro. „Das Interesse der Schulen und Unternehmen sich der Initiative anzuschließen wächst. Noch in diesem Schuljahr werden zu den 19 bestehenden Partnerschaften zahlreiche weitere hinzu kommen“, erklärten die KURS-Koordinatoren Rudolf Jumpertz und Ewald Wagner. Ein wesentliches Element der Netzwerkarbeit bestehe darin, sich kennen zu lernen, sich miteinander auszutauschen und voneinander zu lernen. „Die heutige Veranstaltung ist in unserer Region der erste Beitrag dazu“, so die KURS-Vertreter.
Fotos: Roland Meintz