Seit vielen Jahren kommt der Schreiner in die Schule

Schreiner Wiesen mit Schülern der St Nikolaus-Schule KallKALL. Jahresgespräch / Fortschreibung Schreinerei Kurt Wiesen – St. Nikolaus-Schule Kall (Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung)

So etwas erlebt man selten: Tischler Kurt Wiesen aus Hellenthal bereichert als wöchentlicher Gast den Werkunterricht des Lehrers Matthias Metzger in der Kaller Förderschule. „Er gehört zum Schulleben dazu und geht hier ein und aus“, so Schulleiterin Luxenburger-Schlösser. „Wenn er einmal nicht kommt, sind wir alle traurig“, erklärt Schüler Michael im Rahmen des KURS-Jahresgesprächs.

Die Lernpartnerschaft zwischen Schule und der Schreinerei besteht seit fast zehn Jahren. Metzger und seine fünf Werkschüler beschaffen sich nach Absprache mit ortsansässigen Waldbesitzern das Holz selbst. Es wird gesägt und gespalten, bevor es passend zugeschnitten, geschliffen und weiter verarbeitet wird im Werkraum der Kaller Schule.

Schreiner Wiesen hilft beim Bau der Vogelhäuser

Die hergestellten Holzobjekte erfreuen sich großer Beliebtheit: Vom Hasen und Engel bis hin zu Tränken, Figuren und Vogelhäusern, bauen und verkaufen die Jugendlichen mit Hilfe des Schreiners und Lehrers alles, was schön und dekorativ ist. „Das Highlight aber war der Bau eines eigenen Verkaufs- und Präsentationsstands für die Kaller Herbstschau“, so Metzger.

KURS-Unternehmen stellen ihren Partnerschulen generell Schüler-Praktikumsplätze zur Verfügung, aber Schüler Marc darf jeden Freitag in die Tischlerei nach Hollerath fahren und lernt dabei so viel in der Werkstatt, dass er im Anschluss an seine Schulzeit in der St. Nikolaus-Schule gute Chancen hat, im Arbeitsbereich des Saunabaus in den Nordeifelwerkstätten Zingsheim eingesetzt zu werden „Das ist das beste da, was wir erreichen können nach der Schule. Herr Wiesen und Herr Metzger bringen uns so viel bei, dass wir es schaffen können“, so Marc.

80% seines Engagements für die Jugendlichen sei privat, erklärt Wiesen während der Fortschreibung der Kooperationsvereinbarung, „aber so betrachtet man Arbeit einmal aus einem anderen Blickwinkel und bemerkt, was wirklich wichtig ist. Ich komme aus Menschenliebe und Spaß macht es auch noch.“