Hauptschule St. Hedwig verbindet sich mit zwei Partnern: Autohaus Nolden und Seniorenheim Josefshöhe

Ihre Zusammenarbeit zu festigen und nachhaltig zu verankern ist das Ziel einer Kooperationsvereinbarung, die die Hauptschule St. Hedwig, Autohaus Nolden und Seniorenheim „Auf der Josefshöhe“ am 27. September 2005 unterzeichnet haben. Diese Lernpartnerschaft in der Stadt Bonn mit einer Hauptschule sei nicht nur deshalb besonders, weil sie die erste Bonner Partnerschaft ist, die gleich mit zwei Unternehmenspartnern entwickelt wurde, betonte Schulleiter Hubert Lödorf. „Mädchen sollen in Anbindung an das Autohaus Nolden Einblick in technische Berufe und die damit verbundenen Tätigkeiten erhalten, und Jungen, für die der Beruf des KFZ-Mechatronikers immer noch Traumberuf ist, sollen ihre Träume auf den Boden der Tatsachen stellen,“ erklärte der Schulleiter der größten Bonner Hauptschule.
In der Zusammenarbeit mit dem nur einen Steinwurf entfernten Seniorenheim stehen soziale Kompetenz und soziale Verantwortung im Focus.

Bereits bestehende Kontakte sollen intensiviert und ausgebaut werden und in eine Sozialpartnerschaft „Alt und Jung“ einmünden. Von dieser Partnerschaft verspricht sich auch die Leiterin des Seniorenheims Christiane Hemprich viele positive Entwicklungen. So besteht bereits ein reger Austausch zwischen den Generationen durch den Kunstunterricht der 5. Klassen, der seit dem Schuljahr 2004/2005 gemeinsam mit den Bewohnern des Seniorenheims durchgeführt wird. „Die Stimmung während des Unterrichts war liebevoll, harmonisch und produktiv“, freute sich die Heimleiterin.
„Es entwickeln sich wunderbare Beziehungen“, berichtete die stellvertretende Schulleiterin und KURS-Koordinatorin Angelika Polifka. Die Anbindung nach außen ist für die Seniorinnen und Senioren sehr wichtig, und vereinzelt erhielten Schüler auch schon Unterstützung bei den Hausaufgaben durch ihre Seniorpartner.
Dass für Schülerinnen und Schüler der Einstieg in das Berufsleben oft mit großen Überraschungen und Schwierigkeiten verbunden ist, weiß auch Jens Nolden. Der Geschäftsführer des Autohauses Nolden bemüht sich intensiv um Nachwuchsförderung. „Viele Jugendliche bringen zwar ein grundsätzliches Interesse für den Ausbildungsberuf mit, wissen aber nicht, was da im Berufsalltag auf sie zukommt“, betonte Nolden. Die enge Zusammenarbeit mit der Hauptschule soll hier Abhilfe schaffen.
Dario Thomas, Ausbildungsberater der IHK Bonn/Rhein-Sieg, die 1999 die Gemeinschaftsinitiative KURS der Kammern im Regierungsbezirk und der Bezirksregierung Köln ins Leben rief, verwies auf 200 Ausbildungsstellen im Kammerbezirk, die in diesem Herbst nicht besetzt wurden und unterstrich die Notwendigkeit einer enge Verzahnung von Schule und Wirtschaft, um moderne Berufsbilder unter den Schülern bekannt und ihre Anforderungen praxisnah erfahrbar zu machen.
Auch Bürgermeister Peter Finger und Ernst-Josef Wild vom Schulamt für die Stadt Bonn, begrüßten die Kooperation und wünschten sich für die Stadt Bonn viele weitere Lernpartnerschaften.
Durch die Veranstaltung, die von gekonnten Beiträgen des Schulchors umrahmt wurde, führte Christine Heidbreder vom KURS-Basisbüro für die Stadt Bonn, das die neuen Partner im Anbahnungsprozess unterstützt hat und auch die weitere Zusammenarbeit begleiten wird.