Fehlende oder falsche Vorstellungen vom Beruf korrigieren

LEVERKUSEN. Dichtungen als Kunstobjekte oder Produkte eines Automobilzulieferers als Unterrichtsmaterial

Zwei alteingesessene Opladener Institutionen arbeiten künftig zusammen. Die Hauptschule Im Hederichsfeld und das Unternehmen SKF Sealing Solutions GmbH, vormals Goetze, wollen Schüler auf das Berufsleben vorbereiten.

Neben der besonderen Zusammenarbeit im Kunstunterricht soll den Schülerinnen und Schülern auch in den Fächern Technik und Mathematik die Arbeitswelt näher gebracht werden. Wie ein Zweitaktmotor aufgebaut ist und welche Funktion Dichtungen haben, sollen die Hauptschüler in den nächsten Monaten erfahren. Bei der SKF werden Dichtungssystemen für die Automobilindustrie hergestellt. Das frühere Goetze-Unternehmen mit Sitz in Leverkusen-Opladen ist seit 1994 Tochter der SKF GmbH und gehört mit rund 350 Mitarbeitern zum Geschäftsbereich der SKF Sealing Solutions.

„Ich freue mich darüber, dass zwei alteingesessene Opladener Institutionen zusammenarbeiten“, sagte Brigitte Werling, Berufswahlkoordinatorin der Hauptschule, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Auch Schulleiterin Natali Schoroth-Prang ist begeistert von der Zusammenarbeit mit dem neuen Partner: „Für die Schüler ist es eine prima Gelegenheit, einen Bezug zur Berufs- und Arbeitswelt zu bekommen“, so die Schulleiterin und fügte noch hinzu: „Und für den ein oder anderen vielleicht auch die Chance auf einen Ausbildungsplatz.“

Fehlende oder falsche Vorstellungen vom Beruf ist ein Problem, das bei der SKF beklagt wird. „Durch die Lernpartnerschaft werden potenzielle Bewerber wissen, worauf sie sich bei einer Ausbildung einlassen“, so Geschäftsführer Stefan Hahn. Hauptschüler können sich bei SKF Sealing Solutions GmbH zu Zerspannungsmechanikern und Maschinen- und Anlagenführern ausbilden lassen.

Die 17. Lernpartnerschaft in Leverkusen wird begleitet durch das zuständige KURS-Büro. „Wir unterstützen interessierte Schulen und Unternehmen beim Aufbau und bei der Entwicklung von nachhaltigen Lernpartnerschaften“, erklärte Dirk Roth, KURS-Koordinator beim Schulamt für die Stadt Leverkusen, und Eva Babatz, Leiterin der Zweigstelle Leverkusen/Rhein-Berg der Industrie- und Handelskammer zu Köln, führte fort: „Von der Zusammenarbeit profitieren beide Seiten, die Schule und die Unternehmen. Schulischer Unterricht richtet sich näher an der Praxis aus, ökonomische Bildung erhält praxisnahe Inhalte und Schülerinnen und Schüler werden für die Ausbildung fit gemacht. Die Unternehmen ihrerseits präsentieren sich als interessante Arbeitgeber mit Perspektiven für die Zukunft“.

Neben den Lernpartnern waren als Vertreter der Stadt Leverkusen, Marc Adomat, Dezernent für Kultur, Sport, Jugend und Schulen, sowie Artur Broch, Dezernent für Hautschulen und Vertreter des Schulamts für die Stadt Leverkusen, der Einladung zur feierlichen Ratifizierung gefolgt.