Die Handwerkskammer zu Köln ist Partner der Bildungsinitiative KURS

Schulen im Bereich der Handwerkskammer zu Köln werden in Zukunft verstärkt auf die Unterstützung von Handwerksbetrieben, Innungen und Kreishandwerkerschaft zählen können, sowohl in der Berufswahlvorbereitung als auch durch Praxisanbindung für den Fachunterricht und für fächerübergreifende Projekte. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichneten am 25. August der Regierungspräsident und die Handwerkskammer zu Köln. Als einen wesentlichen Schritt nach vorn wertete Regierungspräsident Hans Peter Lindlar den Beitritt der Handwerkskammer zu Köln zur Initiative KURS, der Gemeinschaftsinitiative der Industrie- und Handelskammern Köln, Bonn/Rhein-Sieg und Aachen und der Bezirksregierung Köln. „Ich freue mich, dass dieses Ereignis mit zu meinen Antrittsgeschäften gehört“, unterstrich der Regierungspräsident. Vor allem für Haupt- und Realschulen seien Handwerksbetriebe als Partner unverzichtbar. „Der Beitritt der Handwerkskammer zu Köln bringt einen wesentlichen Impuls zur Entwicklung von KURS“, betonte Lindlar.

Die durch die Globalisierung zunehmend unter Druck geratene Arbeitswelt sei auf eine praxisnähere schulische Bildung angewiesen, führte der Regierungspräsident weiter aus. Mit KURS werde nicht nur die Berufsvorbereitung unter Einbeziehung von Experten gestaltet. Lernpartnerschaften von Schulen und Unternehmen müssten auch den Unterricht verändern. Wirtschafts- und Arbeitswelt in den Unterricht einzubeziehen und diesen stärker an den Anforderungen der Praxis zu orientieren sei ein zukunftsweisendes Projekt. Schülerinnen und Schülern Wissen in einem erlebbaren Umfeld zu vermitteln nutze allen Beteiligten. „Die Bildungsinitiative KURS stärkt die Region und wird uns konkurrenzfähiger machen. Hiermit ist der Regierungsbezirk Köln richtungweisend in der Bundesrepublik“, bekräftigte der Regierungspräsident. Hauptgeschäftsführer Uwe Nehrhoff betonte, mit dem Beitritt zu KURS werde ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit von Handwerkskammer und Schulen aufgeschlagen. Seit mehr als 15 Jahren kooperiere das Bildungszentrum der Handwerkskammer Butzweiler Hof mit Schulen in der Berufsorientierung. Diese Aktivitäten werden seit zwei Jahren durch Lernpartnerschaften mit einer Hauptschule und einer Realschule flankiert. Ihr Engagement im Rahmen der Lernenden Region Netzwerk Köln und der Beratungsstelle zur Qualifizierung von Nachwuchskräften mit Migrationshintergrund in der Region Köln (BQN) gemeinsam mit der IHK Köln ergänzt die bisherigen Aktivitäten der Handwerkskammer. Dennoch funktioniere die Kooperation von Handwerk und Schulen noch nicht so, wie es wünschenswert wäre, so Uwe Nehrhoff. Von 180 Ausbildungsberufen seien etwa zehn bei den Schülern bekannt. Realistische Vorstellungen über die Berufe bestünden bei kaum einem Schüler. Der zurzeit mit 9,5 % rückläufigen Quote von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in handwerklicher Ausbildung müsse ein verstärktes Engagement der Handwerkskammer entgegengesetzt werden, das auch diese Gruppe von Schülern zunehmend zu einem erfolgreichen Schulabschluss führe und ihr Interesse an einem Handwerksberuf wecke. Auch ein Zuwachs des Frauenanteils im Handwerk, aktuell bei 22 %, sei wünschenswert. „Wir brauchen auch in Zukunft den qualifizierten Facharbeiter, die qualitifizierte Facharbeiterin. Daher setzten wir mit unserer Entscheidung für eine Beteiligung am engmaschigen Kooperations- und Informationsnetz KURS in der Fläche auf eine systematische und nachhaltige Anbahnung und Betreuung von Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Handwerk und eine breitere Öffentlichkeitsarbeit. Auch Klein- und Kleinstbetriebe werden sich in Pools als Partner für Schulen engagieren können. Die entsprechende Unterstützung werden sie durch die örtlichen KURS-Basisbüros erhalten“, erläuterte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer.